In Mailand fiel der Startschuss für die ATP NextGen Finals in Mailand. Der Modus bei der Youngster-WM ist etwas verändert: Die Sätze werden jeweils nur bis vier Spiele gespielt, bei drei Gewinnsätzen - ein Tiebreak erfolgt beim Stand von 3:3; die Netzregel beim Aufschlag fällt weg. Zudem gibt es keine Linienrichter, sondern das Hawk Eye wird darüber bei jedem Punkt entscheiden, ob der Ball drin oder aus war. Auch wird es keinen Vorteil im Aufschlagspiel geben, dafür wird der Aufschläger entscheiden, auf welche Seite er servieren möchte. Dieser Punkt ist dann entscheidend für den Spielgewinn. Als letzte Änderung wurde die sogenannte "Shot-Clock" eingeführt. Diese wird nach der Erklärung des Spielstandes des Schiedsrichters gestartet und der Aufschläger hat ab diesem Zeitpunkt 25 Sekunden Zeit, seinen Aufschlag auszuführen.
Den Zuschauern bietet sich beim Blick auf den Court in Mailand ein seltenes Bild. Das Spielfeld hat keine Doppellinien und sieht daher etwas geschrumpft. Das Weglassen der Doppellinien soll einer Verbesserung des Hawk Eye dienen.
Im ersten Duell der Youngster standen sich der Mitfavorit Karen Khachanov und sein russischer Landsmann Daniil Medvedev gegenüber. Und Khachanov erwischte den besseren Start und profitierte prompt von der "No-Ad-Regel" und schnappte sich mit dem Entscheidungspunkt das Break zum 1:0.
Khachanov nutzt neue Regeln
Neue Regel, neues Glück: Auch den zweiten Entscheidungspunkt sicherte sich Khachanov und ging schnell mit 2:0 in Führung. Nach drei Breakbällen gegen sich stellte Khachanov beim Stand von 3:2 auf Einstand und nutzte seinen dritten Entscheidungspunkt zum 4:2-Satzgewinn. Nachdem Medvedev mit seinen flachen Schlägen immer besser in die Partie fand, bekamen die Zuschauer den ersten Tiebreak des Turniers beim Stand von 3:3 zu sehen. Medvedev erarbeitete sich einen Matchpoint zum 6:5, den sein Kontrahent mit tollen Reaktionen am Netz abwehren konnte. Den spannenden Tiebreak entschied schließlich Medvedev mit 8:6 für sich und glich in den Sätzen aus.
Danach nutzten die beiden Russen zum ersten Mal die Chance mit einem Headset ihren Coach zu kontaktieren, um Anweisungen von ihm zu erhalten - eine weitere Neuerung in den Regeln.
Medvedev kämpft gegen Krämpfe
Eine kuriose Szene spielte sich zu Beginn des dritten Satzes ab. Schiedsrichter Carlos Bernardes vergaß kurzzeitig die Regel, dass es keine Wiederholung bei Netzaufschlag gibt und rief in den Ballwechsel. Ein Lachen Bernardes und der beiden Spieler machte den Fauxpas wieder wett und der Punkt wurde wiederholt. Auch der dritte Durchgang sollte im Tiebreak entschieden werden. Nachdem Medvedev neun Punkte in Folge gewinnen konnte, entschied der 21-Jährige auch diesen Durchgang mit 7:3 für sich und ging mit 2:1 in Sätzen in Führung.
Zu Beginn des vierten Satzes begannen Krämpfe Medvedev zu behindern und schränkten den Bewegungsablauf des Russen ein. Medvedev biss jedoch auf die Zähne und warf alles Risiko in seine Schläge und durchbrach somit den Aufschlag seines Gegners zum entscheidenden Break zum 2:4, 4:3 (6), 4:3 (3) und 4:2-Matchgewinn und schob sich damit an Platz eins der Gruppe B.