Mit einem souveränen 6:4, 6:4-Erfolg hat Alexander Zverev zum zweiten Mal in seiner Karriere die Runde der letzten acht bei den Miami Open erreicht. Zugleich konnte er sich für die Viertelfinalniederlage vor zwölf Monaten an selber Stelle revanchieren, als Kyrgios in drei Sätzen die Oberhand behielt.
"Es ist immer etwas Besonderes gegen Nick zu spielen, er ist unfassbar talentiert. Ich habe sehr gut returniert, das war vielleicht der Unterschied", sagte Zverev nach dem Match im Interview mit Sky.
Zverev und Kyrgios waren mit entgegengesetzten Vorzeichen in ihr sechstes Duell gestartet. Während der Australier mit Dusan Lajovic und Fabio Fognini wenig Federlesen machte, tat sich die deutsche Nummer eins gegen Daniil Medvedev und David Ferrer auffällig schwer: Zweimal musste der gebürtige Hamburger in den Entscheidungssatz, beide Male hatte er das bessere Ende für sich.
Die vermeintliche Favoritenrolle konnte die Nummer 20 der Welt im ersten Satz jedoch zu keinem Zeitpunkt mit Leben erfüllen. Zverev lag bereits nach zwölf Minuten mit dem Doppelbreak in Front - allerdings ohne den Sack anschließend zuzumachen.
Nick Kyrgios mit Rückenproblemen im Hintertreffen
Kyrgios, der bei 2:5-Rückstand seinen scheinbar lädierten Rücken zu entlasten versuchte, kam noch einmal zurück. Der 20-Jährige half allerdings kräftig mit, indem er sein Service recht unvermittelt abgab. Es sollte ein kurzes Strohfeuer bleiben: Mit einem souveränen Aufschlagspiel holte sich Zverev das verdiente 1:0 in den Sätzen.
Wie sich ein Sieg gegen das australische Enfant terrible anfühlt, durfte "Sascha" zuletzt im Davis Cup erleben. Beim deutschen Erstrundenerfolg Down Under holte Zverev den entscheidenden dritten Punkt gegen den damals ebenfalls leicht angeschlagenen Mann aus Canberra. Zuvor war Kyrgios in drei von vier Vergleichen mit dem Wahl-Monegassen siegreich geblieben.
Ort | Sieger | Verlierer | Ergebnis |
Miami 2018 | Zverev | Kyrgios | 6:4, 6:4 |
Davis Cup 2018 | Zverev | Kyrgios | 6:2, 6:7 (3), 6:2 |
Peking 2017 | Kyrgios | Zverev | 6:3, 7:5 |
Montreal 2017 | Zverev | Kyrgios | 6:4, 6:3 |
Miami 2017 | Kyrgios | Zverev | 6:4, 6:7 (9), 6:3 |
Indian Wells 2017 | Kyrgios | Zverev | 6:3, 6:4 |
In der Nacht von Miami konnte der Halbfinalist des Vorjahres indes keine Wende herbeiführen. Nachdem die Anfangsphase des zweiten Satzes ausgeglichen verlief, schnappte sich Zverev mit Hilfe der Netzkante das richtungsweisende Break zum 4:2. Kyrgios war geschlagen, nach einem Vorhandfehler des launischen Australiers durfte Zverev nach 71 Minuten die Glückwünsche seines Freundes am Netz entgegennehmen.
Am Donnerstag bekommt es die Nummer vier der Setzliste mit Borna Coric zu tun. Der Halbfinalist von Indian Wells setzte sich im Duell der NextGen-Stars mit 7:6 (2), 4:6, 6:4 gegen den Kanadier Denis Shapovalov durch. Coric konnte beide bisherigen Duelle mit Zverev gewinnen - zuletzt in vier Sätzen bei den US Open 2017.