Dominic Thiem nach der Finalniederlage gegen Alexander Zverev: Den Erfolg selbst in der Hand

Thiem musste in Madrid erneut die Siegestrophäe einem anderen überlassen.
© getty

Dominic Thiem hat im Finale des ATP Masters 1000 von Madrid seinen zehnten Karrieretitel verpasst. Gegen einen aufschlagstarken Alexander Zverev setzte es im Finale eine 4:6, 4:6-Niederlage, weshalb Österreichs Nummer mit durchwachsener Stimmung nach Rom reist.

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"Zwei Finals, das ist richtig fein", sagte Thiem am Sonntagabend, "aber ich habe in dieser Woche eben einmal verloren. Ich verlasse Madrid nicht mit dem besten Gefühl."

Zu Beginn der Turnierwoche noch verhalten gestartet, steigerte sich Thiem von Match zu Match. Während er im Achtelfinale gegen Borna Coric mit dem Rücken zur Wand noch die Partie drehte, zeigte er sich im Viertelfinale gegen Rafael Nadal von Beginn an konzentriert, und konnte dem Spanier mit einem perfekten Matchplan nach dessen 50 Satzgewinne auf Sand in Folge stoppen.

Nachdem Thiem auch im Halbfinale gegen Kevin Anderson einen souveränen Auftritt hinlegte, ging er für viele als leichter Favorit ins Duell mit Zverev. Dort konnte der 24-Jährige allerdings nicht sein volles Potenzial wie in den beiden Matches zuvor abschöpfen.

"Das war mein Problem", sagte Thiem, der vor allem mit seinen Returns nicht zufrieden war. "Er hat nicht besser als Anderson serviert. Ich hatte viele Returns auf dem Schläger, habe sie aber zu leicht zurück gespielt. Dadurch war er sofort in der Offensive."

ATP Madrid: Dominic Thiem mit nervösem Beginn

Auffallend war, dass Thiem jeweils im ersten Game beider Sätze einen Aufschlagverlust hinnehmen musste. Zu Beginn des Matches sei er ein wenig nervös gewesen, da "so ein Finale keine gewöhnliche Sache" für ihn sei. Mit Rückenwind aufschlagen zu müssen, habe ihn ein wenig irritiert. "Das war bestimmt der erste Schritt in die Misere", gab Thiem mit einem verzwickten Lächeln zu.

Am Ende hatte er jedoch auch einiges an Lob für seinen Bezwinger übrig. Zverev sei abgesehen von Nadal und Federer der derzeit beste Spieler auf der Tour. "Seine Ergebnisse sind beständig, das ist schon beeindruckend", sagte Thiem, hielt aber fest, dass bei den French Open die Karten neu gemischt werden: "Klarerweise ist es über Best-of-five etwas anderes. Aber eines ist sicher: Er wird bei einem Grand Slam schon bald weit kommen."

Dominic Thiem, der Sandplatzspezialist?

Thiem hat in Madrid einmal mehr auf Sand zurück in die Erfolgsspur gefunden. Der zweifache French-Open-Halbfinalist wollte sich nach dem zweiten Masters-Endspiel seiner Karriere - dem zweiten auf Sand - nicht als reinen Spezialisten auf der roten Asche abstempeln lassen.

"Ich liebe auch die anderen Beläge", sagte Thiem, der in Acapulco auf Hartplatz den ersten ATP-500-Titel seiner Karriere holte. Auch Nadal würden viele nur auf seine Leistungen auf Sand reduzieren, meinte der seit Montag Weltranglistenachte, obwohl der Mallorquiner zwei Wimbledon- und drei US-Open-Titel vorweisen kann.

"Bei mir ist es ähnlich, wenn auch auf viel kleinerer Bühne", betonte Thiem, der das Wort "Sandplatzspezialist" nicht gerne hört, mit einem Lächeln.

Dominic Thiems neun ATP-Titel

JahrTurnierBelag
2015NizzaSandplatz
2015UmagSandplatz
2015GstaadSandplatz
2016Buenos AiresSandplatz
2016AcapulcoHartplatz/Outdoor
2016NizzaSandplatz
2016StuttgartRasen
2017Rio de JaneiroSandplatz
2018Buenos AiresSandplatz

ATP: Dominic Thiem mit Selbstvertrauen nach Rom

Bereits am Dienstag soll Thiem allerdings auf der nächsten großen Bühne einen ersten Einsatz haben. Beim Masters von Rom tritt er gemeinsam mit dem US-Amerikaner Steve Johnson im Doppel an. Dabei trifft er in der ersten Runde sofort wieder auf den Finalgegener von Madrid, es geht gegen die Zverev-Brüder.

Im Hinblick auf die nächsten Aufgaben gibt sich Thiem zuversichtlich. "Diese Woche war sehr wichtig. Ich hatte keine großartigen Resultate in den letzten Wochen. In Madrid habe ich zu meinem vollsten Selbstvertrauen zurückgefunden, obwohl ich verloren habe", sagte Thiem.

Und weiter: "Ich habe das Gefühl, dass ich auf Sand viele Matches in der eigenen Hand habe." Lediglich gegen Nadal müsse er sein bestes Tennis zeigen und darauf hoffen, dass die neue Nummer zwei der Welt nicht seinen besten Tag erwische, um ihn schlagen zu können.

"Aber in dieser Woche habe ich gesehen, dass ich es gegen alle anderen selbst in der Hand habe. Das ist gut zu wissen." Thiem hat es nun auch selbst in der Hand, sich ein weiteres Match gegen Nadal zu erspielen. Die beiden sind in Rom erneut in dasselbe Viertel gelost worden. Wie in Madrid könnte es auch in der italienischen Hauptstadt zum Viertelfinal-Duell kommen.

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