Das Jahr startete Alex de Minaur auf Position 208 der ATP-Weltrangliste. Dass der erst 19-Jährige ein großes Talent für die gelbe Filzkugel in sich trägt war längst kein Geheimnis. In nur einem Jahr mauserte sich de Minaur in eine Position, die er sich selbst so nicht erträumt hatte.
"Ich hatte nicht geglaubt, dass es möglich ist, das Jahr so zu beginnen und nun dort zu stehen, wo ich jetzt bin. Ich bin immer noch etwas beeindruckt von dieser Situation", erklärte de Minaur bei der New York Times. Platz 33 im ATP-ranking, so steht es nun hinter dem Namen des 19-Jährigen, der momentan Australiens bester Tennisspieler ist.
Hinter de Minaur müssen sich nun seine Landsmänner Nick Kyrgios, zwischenzeitlich Nummer 13 der Welt, und John Millman einreihen. Dabei möchte sich de Minaur nicht mit seinem populären Kollegen Kyrgios vergleichen: "Nick hat eine unglaubliche Power auf dem Platz. Ich bin nicht der stärkste Typ auf der Tour, da muss ich mit anderen Aspekten in meinem Spiel punkten. Wenn man nicht als größter Spieler in der Gruppe aufwächst, muss man sich anders helfen."
De Minaur - der schnellste Spieler auf der Tour
Ein großer Pluspunkt im Spiel des Australiers ist die Schnelligkeit. Von Kollegen wird der 19-Jährige gerne als "schnellster Spieler von allen" bezeichnet. Diese Aussagen kommen von Alexander Zverev und Co. - und diese sind nicht unbegründet. De Minaur gibt nur wenige Bälle verloren und ist wiseelflink auf den Beinen. Einen Stop zu spielen, den der Weltranglisten-33. nicht erlaufen kann, muss äußerst gut gespielt sein.
Dieses Attribut verhilft de Minaur auch zu einem tollen Defensivspiel, das an Dauerläufer David Ferrer erinnert. De Minaur schlägt nicht viele Winner, macht aber auch kaum Fehler und geht jedem Ball nach.
Punkte für das bislang beste Ranking in der noch jungen Karriere sammelte de Minaur vor allem bei seinem Heimturnier in Sydney und in Washington, DC. Beides Mal stand der NextGen-Star im Finale, musste sich mit seinem ersten ATP-Titel jedoch noch gedulden.
Jetzt läuft nur noch Tennis
Die Topplatzrierung bringt jedoch auch unerfreuliche Situationen mit sich, wie de Minaur erklärt: "Ein wichtiger Punkt ist, dass man sich neben dem Court abkapseln muss. Man hat nicht viel Freizeit - Tennis ist 24/7 in meinem Kopf. Wenn man die Möglichkeit hat, muss man sich Zeit für sich nehmen, das ist sehr wichtig. Es ist aber auch äußerst schwierig."
De Minaurs steigender Popularitätsfaktor liegt vor allem auch an den Auftritten des 19-Jährigen im Davis Cup. Für Australien legte er das Jahr über tolle Leistungen auf den Platz und spielte sich in die Herzen der australischen Fans.