Dominic Thiem selbst hat in seiner Pressekonferenz nach dem Sieg gegen Sam Querrey die Marschroute selbst vorgegeben: Er müsse also jetzt einmal Gael Monfils die Daumen drücken, erklärte Thiem in entspanntem Plauderton, schließlich spiele dieser gegen John Isner, der im Moment auf dem neunten Platz im Race to London liegt, einen hinter der österreichischen Nummer eins.
Nachdem davon auszugehen ist, dass Juan Martin del Potro entgegen anderslautenden Spekulationen in der O2 Arena wohl nicht aufschlagen wird, wird in diesem Jahr Platz neun reichen. Nach dem 4:6 und 4:6 gegen Gael Monfils (mit demselben Ergebnis hatte Thiem zuvor Querrey besiegt) wird Isner aber schon einmal von Kei Nishikori überholt werden und weiteren Boden auf Thiem verlieren. Die beiden Viertelfinalgegner vom Freitag (nicht vor 14:30 Uhr, in unserem Live-Ticker) nehmen mindestens 90 Punkte aus der Wiener Stadthalle mit, Isner nur 45.
Thiem gegen Nishikori in Paris erfolgreich
Um den Österreicher noch zu überholen, müsste Isner beim kommenden ATP-Masters-1000-Turnier in Paris-Bércy schon ins Finale kommen. Und auch das würde nicht reichen, wenn Thiem in Wien noch ordentlich weiterpunktet. Günter Bresnik hatte vor ein paar Wochen ja die Losung ausgegeben, dass sein Schützling noch 500 Punkte für London brauche. Nun, eben die stehen in der Wiener Stadthalle zur Disposition.
Gegen den japanischen US-Open-Finalisten von 2014 hat Dominic Thiem zuletzt in Paris im Achtelfinale gewonnen, dabei zwei Sätze lang gespielt wie von einem anderen Tennisstern. Die Herausforderungen werden allerdings ganz andere sein als beim Erfolg gegen Querrey, auch das betonte Thiem: Gegen den US-Amerikaner hatte er viele Aufschläge nur blocken müssen, gegen Nishikori muss er als Rückschläger mehr tun. Damit hatte Thiem in der ersten Runde gegen Ruben Bemelmans kleinere Probleme.