Irren ist menschlich. Erst recht, wenn es bei einer auf fünf Jahre angelegten Prognose um Protagonisten aus Fleisch und Blut geht. Die Komponente Mensch ist oft unberechenbar. Dazu kommt: Bei Sportlern wird es noch komplizierter mit Vorhersagen, da auch andere unbeeinflussbare Faktoren wie Verletzungen etc. eine große Rolle spielen können.
2013 hat die L'Equipe mit Hilfe ihrer Tennis-Journalisten das Experiment gewagt, die Top-Ten-Platzierungen des ATP-Rankings für den Jahresabschluss 2018 zu tippen.
Djokovic und Nishikori: Zwei Treffer und ein bisschen Pech
Das Ergebnis: Zwei Treffer (Novak Djokovic, Kei Nishikori) - und ein paar Fehlgriffe, die allerdings in Einzelfällen auch mit unglücklichen Umständen zu tun haben. Zum Beispiel bei Andy Murray, den die Franzosen auf Platz drei vermutet hatten. Doch nach einer Hüftoperation liegt der zweimalige Wimbledonsieger aus Schottland derzeit nur auf Rang 260.
Der ehemalige polnische Wimbledon-Halbfinalist Jerzy Janowicz, 2013 noch 14. und von der Zeitung als Nummer neun eingestuft, ist im ATP-Klassement noch nicht mal mehr gelistet. An der Spitze hatte die L'Equipe übrigens auf Grigor Dimitrov gesetzt. Ein richtiger guter Tipp eigentlich, der Bulgare gewann 2017 die ATP-Finals und ging als Dritter in die gerade abgelaufene Saison. Derzeit ist Dimitrov allerdings "nur" noch 19.
Paire, Tomic und Gulbis erfüllten die Erwartungen nicht
Der Franzose Benoit Paire (ATP-Nr. 52) sollte nach Einschätzung der Gazette auf Platz zwei der Weltrangliste stehen. Der Australier Bernard Tomic (ATP-Nr. 83) und der Lette Ernests Gulbis (ATP-Nr. 95) waren für die Ränge sieben und acht vorgesehen.
Die Erwartungen der Sportbibel übertraf Branchenführer Djokovic - zumindest ein wenig: Der wiedererstarkte serbische Wimbledon- und US-Open-Champion von 2018 war auf Platz fünf getippt worden. Der Japaner Nishikori (ATP-Nr. 9) ist der zweite Treffer der Franzosen in den Top Ten. Ihn hatten sie an Position sechs vermutet.