Roger Federer holt ersten Titel am Weissenhof!

Roger Federer
© getty

Der neue, alte Weltranglistenerste Roger Federer hat im dritten Anlauf beim MercedesCup in Stuttgart seinen ersten Titel eingefahren.

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Von Florian Goosmann aus Stuttgart

Aller guten Dinge sind drei: Nach zwei Anläufen, bei denen er trotz Matchball unterlegen war, hat Roger Federer am Sonntag erstmals am Stuttgarter Weissenhof gesiegt. Federer bezwang den Kanadier Milos Raonic mit 6:4, 7:6 (3), holte sich damit seinen 98. Turniersieg auf der Tour - und neben 117.030 Euro Preisgeld noch einen nigelnagelneuen Mercedes. Raonic bleibt auto-frei und kassiert 61.635 Euro für den Finaleinzug.

Dabei war der Aufschlagkünstler besser ins Match gestartet und hatte Federer zunächst über Einstand gezwungen, der Schweizer aber überstand die kritische Phase und holte sich anschließend selbst das Break. Zwei Chancen zum Rebreak wehrte Federer teils spektakulär mit einem Vorhand-Passierball aus dem Lauf ab und servierte danach sicher zum Satzgewinn aus.

In Durchgang zwei hielten beide Spieler ihren Aufschlag, Federer überstand eine Drucksituation beim 5:6 und 0:30 dank guter Aufschläge. Im Tiebreak gab Raonic mit einem Doppelfehler das entscheidene Mini-Break zum 5:3 für Federer ab, der holte sich seinen ersten Matchball mit einem erneuten Passierball auf der Vorhand.

Raonic lobt: "Deswegen ist Roger so ein guter Spieler"

"Jeder Titel auf Rasen ist speziell, die Rasensaison ist so kurz", sagte Federer im Gespräch mit Sky - 18 Titel hat der Maestro nun auf seinem Lieblingsbelag gesammelt. Nach den letzten beiden Jahren, wo er bereits vorm Finale ausgeschieden war, sei es wichtig gewesen, geduldig zu bleiben, erklärte Federer weiter. "Der Sieg in diesem Jahr ist umso schöner."

Ohnehin schien in 2018 alles perfekt. "Wir haben eine coole Woche gehabt, auch mit der Mannschaft. Die Leute, die hier geholfen haben, sind wunderbare Menschen. Es war wunderschon, hier in Stuttgart spielen zu können", sagte Federer bei der Siegerehrung.

Auch für Milos Raonic war der Auftritt ein Erfolg, speziell nach vielen Verletzungen, die ihn immer wieder zurückgeworfen haben. Dank des Finaleinzugs wird sich der ehemalige Weltranglisten-Dritte am Montag wieder auf Rang 31 der Welt verbessern.

"Er hat beim Breakball die richtige Ecke geraden und einen perfekten Schlag ausgepackt. Deswegen ist Roger ein so guter Spieler", lobte Raonic bei der Pressekonferenz den Rückhand-Passierball in Becker-Blocker-Manier, der Satz eins mehr oder weniger entschied. "Er hat auch seinen Aufschlag mehr variiert als zuvor gegen mich. Aber ich freue mich, wieder auf dem Platz zu stehen, es war eine tolle Woche." Raonic reist nun weiter zum Rasen-Klassiker nach Queen's,

Federer hat 48 Stunden vor sich

"Ich bin einfach glücklich, wie ich diese Woche gespielt habe", sagte Federer in seiner Presserunde. "Ich habe mich nie schlecht gefühlt auf dem Platz, das ist ein Gefühl, das Mut macht. Vor allem die letzten Tage, dass ich meinen Aufschlag nicht verloren habe, in den wichtigen Momenten da war. Gestern einen dritten Satz im Tiebreak zu gewinnen, heute den zweiten... Auch ein Break gegen Milos zu schaffen, ist speziell auf diesem (schnellen) Gras."

Die nächsten 48 Stunden würden hektisch, so Federer weiter. "Ich fahre heute Abend in die Schweiz, schaue das WM-Spiel - mal schauen, wie hektisch das wird. Dann fliege ich morgen nach Halle, spiele wohl am Dienstag. Das wird der Schlüssel: Bereit für das Spiel dort zu sein und durchzukommen. Dann hätte ich am Mittwoch einen Tag frei." In Wimbledon freue er sich dann auf eine freie Woche, "da liegen nicht zu viele Dinge an, das ist großartig."

Als Titelverteidiger nach Halle

Federer hatte sich durch seinen Sieg am Samstag gegen Nick Kyrgios wieder die Weltranglistenführung von Rafael Nadal zurückerobert, am Montag geht er in seine 310. Woche an der Spitze. Um dort zu bleiben, muss der Schweizer allerdings in Halle gewinnen, wo er als Titelverteidiger antritt. In Runde eins trifft er hier auf Aljaz Bedene.

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