"So macht man die Traditionen dieses Wettbewerbs kaputt", sagte die Chefin des deutschen Frauentennis und langjährige Fed-Cup-Teamchefin gegenüber tennisnet, "dieser Vorschlag erinnert eher an eine 2.0-Version des früheren World Team Cups in Düsseldorf."
Rittner warf dem ITF-Chef Davis Haggerty vor, "nur aufs Geld zu schielen" und mit hohen Antrittssummen zu ködern: "Das scheint ihm das Wichtigste zu sein." Auch der Termin für das geplante einwöchige Turnier sei äußerst problematisch: "Damit verkürzt sich die Saisonpause erneut. Dabei haben wir in den letzten Jahren schon eine deutliche Zunahme von Verletzungen registriert, die auch mit fehlenden Erholungszeiten zu tun haben."
"Respektlos", keine Idee für den Fed Cup zu haben
Mit Bitterkeit reagierte die frühere Profispielerin auch auf die alleinige ITF-Initiative für den Nationenwettbewerb der Herren: "Wie kann man so etwas verkünden und promoten, ohne eine Idee für den Fed Cup der Frauen zu haben. Das finde ich hochgradig fahrlässig und respektlos."
Sie sehe sich mit dem Vorstoß der ITF und von Präsident Haggerty aber nur in den "planlosen Gesprächen bestätigt, die in Melbourne vom Weltverband zu dem Thema geführt wurden", sagte Rittner: "Da hat man Ideen gesammelt, aber das Ganze schließlich nicht konsequent zu Ende gedacht."
Es habe auch der Wille gefehlt, sich wirklich mit den Spielern auszutauschen, so die deutsche Damentennis-Chefin: "Ich glaube, es lagen gute, sinnvolle Vorschläge auf dem Tisch. Auch der, die Nationenwettbewerbe nur alle zwei Jahre zu veranstalten. Jetzt wirkt es nur so, als sei die ITF dem Geld hinterhergelaufen. Dabei spielt das etwa für die Topspieler gar keine große Rolle. Die brauchen das Geld nicht mehr."