Von Jens Huiber aus Valencia
Wenn die Intensität des Trainings am Donnerstag ein Indikator für den Verlauf des Doppels am Samstagnachmittag in Valencia (ab 14:00 Uhr live auf DAZN) sein sollte, dann müssen sich Jan-Lennard Struff und Tim Pütz keine Sorgen machen: Mit geradezu provokanter Lässigkeit hatten sich Marc und Feliciano Lopez da nämlich auf die nationale Aufgabe vorbereitet, auch Teamchef Sergi Bruguera vermittelte nicht unbedingt den Eindruck, als wolle er das Tempo hochhalten.
Ob es zum Lopez-Doppel überhaupt kommt, da war sich der deutsche Kapitän nach den beiden Einzeln an Tag eins, die von Rafael Nadal und Alexander Zverev jeweils überzeugende gewonnen wurden, nicht überzeugt. Michael Kohlmann wies eher darauf hin, dass mit Nadal durchaus auch am Samstag zu rechnen sei, zu gut habe der Weltranglisten-Erste ins einem Einzel gegen Philipp Kohlschreiber agiert.
Struff mit Kurs auf London
Am Freitag trainierte Marc Lopez in der morgendlichen Session jedenfalls mit Rafael Nadal - ein gemeinsamer Auftritt der beiden am Samstag wäre aus Sicht der Spanier optimistisch zu bewerten: Schließlich haben Nadal und Lopez in Rio de Janeiro 2016 die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen geholt.
Zumal es 2018 noch nicht ganz so rund für die Herrschaften Lopez läuft, die auf der ATP-Tour regelmäßig gemeinsam spielen, auch schon zusammen die French Open gewonnen haben. Zuletzt in Miami kam das Aus schon in Runde eins gegen Oliver Marach und Mate Pavic. Von einer Qualifikation für das ATP-Finale in London sind die beiden Spanier im Moment weit entfernt, ganz im Gegensatz übrigens zu Jan-Lennard Struff. Der liegt im "Doubles Race" auf Platz fünf. Allerdings nicht mit Tim Pütz, sondern mit seinem japanischen Spielgefährten Ben McLachlan.
Lopez/Lopez im Davis Cup mit zwei Niederlagen
Struff wiederum hat den Donnerstagabend eher temporeich bestritten, das Training mit Alexander Zverev hat allen beteiligten Spaß gemacht. Mit Ausnahme der Bälle vielleicht, die unter den Vorhand-Cross-Duellen sicherlich gelitten haben. Mit Tim Pütz entwickelt Struff im Doppel eine erstaunliche Chemie, sei es in der deutschen Tennis-Bundesliga, sei es im Davis Cup. Pütz hat am Freitag zuerst Alexander Zverev warm gespielt, nach Beendigung der Einzel noch mit Struff in der Stierkampfarena trainiert.
Struff und Pütz sorgten sowohl in Portugal wie auch zu Jahresbeginn in Brisbane gegen Australien für die 2:1-Führung, vor allem der Coup gegen John Peers und Matthew Ebden konnte nicht zwingend erwartet werden. Während der Warsteiner Struff allerdings seine Punkte auf der ATP-Tour sammelt, bereist Pütz die zweite Ebene des Profizirkus. Meist an der Seite des Franzosen Hugo Nys, mit dem er 2018 schon zwei Challenger gewonnen hat, zuletzt in Lille.
Im Gegensatz zum deutschen Paar haben Lopez/Lopez ihre beiden jüngsten Einsätze im Davis Cup im Übrigen verloren: 2016 gegen die Rumänen Florin Mergea und Horia Tecau und im vergangenen Jahr gegen Nikola Mektic und Marin Draganja, jeweils in fünf Sätzen.
Davis Cup: Deutschland vs. Spanien - die Matches
Deutschland | Spanien | Datum | Ergebnis |
Alexander Zverev | David Ferrer | Freitag | 4:6, 2:6, 2:6 |
Philipp Kohlschreiber | Rafael Nadal | Freitag | 6:2, 6:2, 6:3 |
Jan-Lennard Struff/Tim Pütz | Feliciano Lopez/Marc Lopez | Samstag, 14 Uhr | |
Alexander Zverev | Rafael Nadal | Sonntag, 11 Uhr | |
Philipp Kohlschreiber | David Ferrer | Sonntag, zweites Match |