Zuerst die guten Nachrichten aus Doha: Die Veranstalter mühen sich redlich, schon in absehbarer Zukunft ein Dach über ihre feudale Anlag zu bauen, der unstete Wetterverlauf der aktuellen Ausgabe der Qatar Open lässt dies durchaus sinnvoll erscheinen, Wüste hin, Wüste her. Ein schicker Indoor-Erlebnis-Park erhöht zudem die Chancen, dass Doha womöglich die Nachfolge von London als Austragungsort der ATP Finals antreten könnte. In wohl noch nicht absehbarer Zukunft.
Die Damen waren von 2008 bis 2010 jeweils zum Jahresende zu Gast im Khalifa International Tennis and Squash Komplex, die drei vergebenen Titel gingen zu gleichen Teilen an Serena Williams, Schwester Venus und Kim Clijsters. Garbine Muguruza hat dies bestenfalls aus der ferne beobachtet. Die Spanierin durfte sich dereinst noch nicht zu den Anwärterinnen auf einen Platz beim Saison-Finale zählen.
Ganz schlechtes Los
In Singapur war Muguruza im vergangenen Oktober indes dabei, alleine der Triumph bei den French Open beförderte die 23-Jährige ins Endspiel der besten Acht. Die Aussichten auf eine Wiederholung sind indes nicht gar so rosig, seit jenen grandiosen Tagen in Paris hat Garbine Muguruza eine handfeste Ergebniskrise zu moderieren. Auch wieder in Doha, wo sie in Runde zwei der Chinesin Shuai Zhang unterlag.
Kein Wunder aus Sicht von Muguruza, spürte sie doch noch die Nachwehen der Fed-Cup-Partie in Ostrau, wo sie Karolina Pliskova sehr deutlich unterlegen war. "Es war schwer für mich, weil ich eine sehr harte Gegnerin hatte", gab Muguruza in Doha nun zu Protokoll. "Tschechien war ein ganz schlechtes Los. Man spielt und denkt nur: 'Ich muss alles geben, ich spiele für mein Team´. Man ist total motiviert." Und am nächsten Tag hieße es dann schon wieder auf zum nächsten Turnierort, im konkreten Fall eben Doha.
Enorme Verantwortung
Kraft des Erfolges in Paris geht Muguruza seit knapp einem Jahr in beinahe alle Partien mit der Bürde der Favoritin. Eine Rolle, die sie zuletzt eher selten erfüllte. Bei den Australian Open mühte sich Muguruza durch die ersten Runden, bevor sie im Viertelfinale gegen Coco Vandeweghe chancenlos ausschied.
Ein Major-Titel würde den Druck auf sie nicht erhöhen, erklärte die aktuelle Nummer sieben der Welt weiter. "Aber es bürdet einem mehr Verantwortung auf. Als Grand-Slam-Champion hat man fast die Pflicht, immer bis in die Endphase der Turniere dabei zu sein." Am Ende nimmt Garbine Muguruza aber vor allem die guten Erinnerungen an Paris, wo sie im Finale Serena Williams besiegte, mit. "Ich habe die Trophäe. Ich habe das Selbstvertrauen."
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