Michael Joyce ist vor allem für zwei Dinge bekannt. Zum einen war die ehemalige Nummer 64 der Welt der Protagonist eines der bekanntesten Essays über Tennis von David Foster Wallace, zum anderen für sechseinhalb Jahre der Trainer von Maria Sharapova. Zuletzt war Joyce mit der US-Amerikanerin Jessica Pegula unterwegs, bis vor Kurzem bekannt wurde, dass er nun mit Victoria Azarenka arbeiten werde.
Schwierige Entscheidung für Joyce
Die Entscheidung hierfür - alles andere als leicht, wie er im Gespräch mit tennis.life versicherte. "Alles ist recht zufällig entstanden. Ich habe mit ihrem Agenten im Januar über etwas völlig anderes gesprochen, als er erwähnte, dass Vika das Training intensiviere, um im Verlauf des Jahres zurückzukommen. Er fragte, ob ich interessiert sei, mit ihr zu arbeiten."
Er habe zunächst verneint, so Joyce, aber sich dennoch mehr und mehr Gedanken gemacht. "Wir haben noch mal gesprochen, dann bin ich nach Kalifornien, um mit Vika zu sprechen und ein paar Bälle mit ihr zu schlagen. Ich war sofort beeindruckt, wie fokussiert und hungrig sie war, wieder zu spielen. Aber den Stecker mit Jessie zu ziehen, war hart, ich stehe ihr und ihren Eltern sehr nahe. Ich habe mir den Kopf ziemlich zermartert."
Spätsommer realistisch für Azarenka-Comeback
Auch wenn Azarenka schon zwei Majors gewonnen habe und die Nummer eins der Welt gewesen sei, wolle sie besser werden als je zuvor. "Das hat mich sehr beeindruckt", befand der 44-Jährige. Die Arbeit mit Maria Sharapova könne ihm dabei helfen, die gemeinsamen Ziele zu erreichen. Ein festes Datum für die Rückkehr von Azarenka gebe es allerdings noch nicht. Wimbledon sei womöglich ein Ziel, realistischer jedoch sei die US-Hartplatzsaison im Spätsommer.
Dass Azarenka tatsächlich schon wieder gut in Schuss ist - nur drei Monate nach der Geburt -, hat sie diese Woche beeindruckend unter Beweis gestellt...
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Victoria Azarenka im Steckbrief