Darren Cahill hat während der US Open viel Zeit gehabt, seiner Nebenbeschäftigung als TV-Experte nachzugehen. Der australische Coach von Simona Halep durfte seinem Schützling nur in Runde eins gut zureden - und auch das nur von der Tribüne aus. Schließlich ist das Coaching bei Grand-Slam-Veranstaltungen nicht erlaubt. Dass Halep nach mehreren verpassten Chancen nun doch den Sprung auf den Tennisthron geschafft hat, war für Cahill aufgrund widriger Umstände zu Jahresbeginn nicht abzusehen.
"Simona hatte seit November, Dezember letzten Jahres Probleme mit der Patellasehne, von denen sie sich nicht so einfach erholt hat", erklärte Cahill in einem Interview mit der New York Times. "Wir haben das Jahr also mit dieser nicht ganz ausgeheilten Knieverletzung begonnen, dachten, es wäre gut. War es dann aber nicht."
Bis zum Turnier in Miami hätte Halep nicht so richtig Schwung aufnehmen können. "Wir hatten vor dem Start von Miami ein langes Gespräch", so Cahill weiter. "Nämlich darüber, dass dieses Jahr eines werden könnte, wo es um einen Neustart geht. Und dass wir uns auf verschiedene Dinge konzentrieren, als Athletin und Tennisspielerin besser werden und nicht zu sehr an das Race nach Singapur denken." Das Simona Halep dann doch gewonnen hat.
Serena in Topform
Was nach wie vor fehlt, ist der ganz große Titel für die Rumänin. 2017 wäre dieser durchaus im Bereich des Möglichen gelegen, vor allem in Paris, wo Halep im Endspiel gegen Jelena Ostapenko den Sieg verschenkt hat. Ob es in Zukunft wieder derart große Chancen geben wird, sei dahingestellt, schließlich wird zum Jahresanfang 2018 Serena Williams wieder auf der Tour erwartet. Und der traut Darren Cahill alles zu.
"Nach allem, was ich weiß, wird sie für alle Spielerinnen ein Problem werden", sagte Cahill. "In meinen Augen ist es ausgeschlossen, dass Serena zurückkommt und nur bei 50 Prozent sein wird. Sie wird ganz nah an den 100 Prozent sein." Keine guten Nachrichten für Simona Halep, im Übrigen: Diese hat Serena Williams erst einmal geschlagen, 2014 bei den WTA-Finals in den Gruppenspielen. Nur um dann im Endspiel gegen die 23-fache Major-Siegerin unterzugehen.