Madison Keys kann sich noch bestens daran erinnern, als sie selbst zum Opfer wurde. Nach ihrem Halbfinal-Aus beim Turnier in Peking 2016 hatte sie in den sozialen Netzwerken sogar Todesdrohungen erhalten. Bereits beim Event in Charleston in den Monaten davor war Keys in die Offensive gegangen und hatte einige Beleidigungen auf Twitter geteilt, die sie nach ihrem Auftakt-K.o. gegen Laura Siegemund (Metzingen) bekommen hatte. "Wenn wir alle unseren Mund halten und nicht darüber sprechen, wird es auch nicht besser", hatte die Tochter von zwei Anwälten damals gesagt.
Keys will eine "große Schwester" für eine ganze Generation von Mädchen sein
Seit dieser Zeit engagiert sich Keys gegen Cyberbullying. Sie will als Botschafterin von "FearlesslyGirl" Mädchen und junge Frauen ermutigen, sich gegen Mobbing zu wehren. "Diese Organisation ist anderes als viele andere. Sie ist darauf ausgelegt, starke Frauen zu kreieren", erklärte die Weltranglisten-14. und meinte: "Ich habe hier die einzigartige Chance, zu helfen, zu inspirieren und eine Art große Schwester für eine ganze Generation von Mädels zu sein."
Keys wird am kommenden Dienstag ihre Vorbereitung auf das hochkarätig besetzte WTA-Tournament im Miami unterbrechen und wie bereits im vergangenen November als Gastgeberin eines dreistündigen Treffens mit 100 Schülerinnen zwischen elf und 18 Jahren fungieren. Die Amerikaner aus Rock Island/Illinois möchte unter anderem über die Beziehungen der Mädchen untereinander sprechen. "Sie sollen wissen, dass man auch konkurrieren, aber gleichzeitig befreundet sein kann", sagte Keys WTA Insider.
Beispiele dafür gibt es auch im Frauen-Tennis. Und Keys ist eine der Protagonistinnen. 2017 unterlag "Maddie" im US-Open-Finale ihrer Freundin Sloane Stephens. Während des Matches Rivalinnen - und danach wieder Best Buddies. Stephens hatte Keys nach dem Match im vergangenen September in New York zur Siegerparty eingeladen. Und diese kam. Natürlich!