Charleston: Julia Görges will das "gute Omen" nutzen

Von Ulrike Weinrich
Julia Görges
© getty

Für Julia Görges (Nr. 5) kommt es am Samstag beim WTA-Turnier in Charleston (19.00 Uhr MESZ/live bei DAZN) zu einer besonderen Revanche. Die 29-Jährige trifft im Halbfinale auf die Lettin Anastasija Sevastova (Nr. 8), gegen die Görges Mitte März verloren hat. Doch die charmante Stadt im US-Bundesstaat South Carolina ist seit jeher ein gutes Pflaster für deutsche Spielerinnen. Ein gutes Omen also für "Jule".

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Kurz nach dem überzeugenden 6:4, 6:3 im Viertelfinale gegen die an Position drei gesetzte Titelverteidigerin Daria Kasatkina aus Russland stand für Görges (33 Winner) bereits die nächste Aufgabe an: Autogramme schreiben im Strive Wellness Center. Wer die deutsche Nummer zwei kennt, der weiß, dass sie das Treffen mit ihren Fans genießt. Am Freitag war das sicher noch mehr der Fall, weil Görges in Charleston wieder an ihre bärenstarke Form der vergangenen Monate anknüpfen konnte.

"Ich habe mich enorm gesteigert seit meinem ersten Match hier. Manchmal passiert es in einem Turnier, dass man sich nicht so gut fühlt, aber trotzdem irgendwie einen Weg findet, um weiterzukommen. Dann weiß man nie, wo diese Reise endet", sagte Görges, die sich in ihrem Auftaktmatch gegen Kristie Ahn (USA/WTA-Nr. 107) zu einem knappen Dreisatzsieg gequält hatte. Aber auch diese Qualität einer absoluten Topspielerin, selbst an schwächeren Tagen den Kopf aus der Schlinge zu ziehen, hat sie längst.

Julia Görges fühlt sich auf Sand immer wohler

Im Duell mit Indian-Wells-Finalistin Kasatkina fühlte sich die Weltranglisten-13. auf der grünen Asche des Premier-Events sichtlich wohl. "Wie ich heute gespielt habe, das hatte schon sehr viel mit Sandplatztennis zu tun", sagte Görges danach. Barbara Rittner, Head of Women's Tennis im DTB, hatte die Wahl-Regensburgerin jüngst im tennisnet-Gespräch gelobt und einen rundum optimistischen Ausblick gewagt: "Jule hatte sich zwischenzeitlich ja schon in die Top Ten gespielt. Ich glaube, sie ist in der körperlichen Verfassung, um auch auf Sand eine sehr gute Rolle zu spielen."

Gegen Sevastova hat Görges vier von sieben Duellen gewonnen. Bei der jüngsten 3:6, 3:6-Niederlage in der dritten Runde von Indian Wells hatte die Fed-Cup-Spielerin aus Bad Oldesloe noch mit den Folgen ihrer Hüftverletzung zu kämpfen. Ein gutes Omen gibt es beim mit insgesamt 800.000 Dollar dotierten Turnier im Family Circle Tennis Center aber allemal.

Görges: "Ich weiß, dass wir hier eine gute deutsche Bilanz haben"

In den vergangenen vier Jahren konnten in Angelique Kerber (2015) und Andrea Petkovic (2014) gleich zwei deutsche Spielerinnen gewinnen. 2009 hatte sich in Charleston Sabine Lisicki den Titel geholt - und zwischen 1986 und 1993 insgesamt viermal Steffi Graf. In den zurückliegenden fünf Jahren stand zudem mindestens eine Deutsche im Halbfinale der Grüne-Asche-Veranstaltung in der Hafenstadt.

"Ich weiß, dass wir hier eine gute deutsche Bilanz haben. Ich habe schon Fotos von den Mädels gesehen...", sagte Görges schmunzelnd. In diesem Jahren waren Rückkehrerin Laura Siegemund und Tatjana Maria in der zweiten Runde ausgeschieden. Andrea Petkovic scheiterte in Runde eins.

Görges hat 2018 bereits das Event in Auckland/Neuseeland gewonnen. In der vergangenen Saison hatte sie sich zwei ihrer bislang insgesamt fünf WTA-Titel geschnappt - in Moskau und Zhuhai.

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