Angie Kerber will sich von Niederlage nicht zurückwerfen lassen

Von Ulrike Weinrich
Angelique Kerber, Mallorca Open
© getty

Angelique Kerber ist mit einem Negativ-Erlebnis in ihre Rasensaison gestartet. Von der Erstrundenniederlage bei den Mallorca Open will sich die Weltranglistenelfte mit Blick auf Wimbledon (ab 2. Juli) aber nicht verunsichern lassen.

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Von Ulrike Weinrich aus Santa Ponsa/Mallorca

Eine gute halbe Stunde nach ihrer ersten Auftaktniederlage der Saison saß Kerber auf der Terrasse des ehemaligen Country Clubs von Santa Ponsa. Die strahlende Sonne konnte ihre Stimmung zunächst nicht aufhellen. Natürlich war die 30-Jährige ob des 7:5, 2:6, 1:6 gegen die stark aufspielende Qualifikantin Alison Riske (USA) sichtlich enttäuscht.

"Ich mache kein großes Ding daraus"

Aber sie setzte auch alles daran, den frühsten K.o. in einem bislang so guten Jahr nicht überzubewerten. Obwohl er sie zugegebenermaßen überraschend ereilte - ausgerechnet auf Gras, auf dem satten Grün, einem ihrer Lieblingsbeläge, auf dem sie unter anderem 2016 im Wimbledon-Finale stand. Und der ihrem Spielstil, dem Schlagen mit einem tiefen Körperschwerpunkt, sehr entgegenkommt.

"Ich glaube nicht, dass mich diese Niederlage zurückwirft. Ich mache jetzt auch kein großes Ding daraus, wir haben momentan eben die Umstellung von Sand auf Rasen", sagte Kerber und gab sich nach ihrer elften Niederlage im 44. Saisonmatch (inklusive Hopman Cup) durchaus selbstkritisch: "Ich habe heute nicht an meine Leistung anknüpfen können, so wie ich es gedacht habe.

Bei der Fortsetzung gewann Kerber kein Spiel mehr

Sieben Mal musste "Angie" ihren Aufschlag abgeben und machte in nur 36 Prozent der Fälle den Punkt , wenn sie über das zweite Service kommen musste.

Besonders bei der Fortsetzung des am Vorabend wegen Dunkelheit beim Stand von 1:1 im dritten Satz vertagten Matches fand Kerber überhaupt kein Mittel gegen die Weltranglisten-61. Riske. Die deutsche Nummer eins machte im zweiten Teil der Hängepartie kein einziges Spiel mehr.

Wimbledon? "Ich versuche, mir keinen Druck zu machen"

Mit ihrer Sandplatz-"Taktik" - bezogen auf die Einstellung - möchte sie nach dem Negativ-Erlebnis von Mallorca jetzt die Turniere in Eastbourne (ab 25. Juni) und Wimbledon angehen. "Ich versuche, mir keinen Druck zu machen und keine zu hohen Erwartungen zu haben."

In die Wochen auf der ungeliebten Asche, ihrem schwächsten Belag, war Kerber mit demselben Vorsatz gestartet. Letztlich mit einem besseren Abschneiden als gedacht (unter anderem Viertelfinals bei den French Open und in Rom). Allerdings haben sie Experten wie Toni Nadal ("Angie" hat sehr gute Chancen auf den Turniersieg in Wimbledon") auf der Liste der Topfavoritinnen für den Klassiker an der Church Road.

Angelique Kerber: Die Liebe zum Rasen hat nicht gelitten

Von der Ferieninsel Mallorca nimmt sie trotz der Enttäuschung vom Mittwoch durchaus auch etwas Positives mit. "Ich hatte hier eine gute Trainingswoche. Das Match hatte dann natürlich nicht das Ergebnis, das ich mir gewünscht habe", meinte "Angie", geriet allerdings nicht in Panik: "Das war für mich das erste Spiel auf Rasen in dieser Saison. Und ich habe jetzt noch ein bisschen Zeit vor Wimbledon."

Die Liebe zum Gras hat unter dem Auftakt-Aus von Santa Ponsa jedenfalls nicht gelitten. "Ich freue mich, dass wir momentan auf Rasen spielen. Natürlich waren hier die Bedingungen wegen des Wetters etwas anders als in Wimbledon. Aber man spielt in London genauso auf Rasen. Vom Ballgefühl her ist das relativ gleich", betonte Kerber, die noch nicht wusste, ob sie in den nächsten Tagen auf Mallorca trainiert oder gleich auf die Insel fliegen wird.

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