Mit einer unterhaltsamen Generalprobe gegen Olympiasieger Kanada hat die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft Werbung für die WM im eigenen Land gemacht. Drei Tage vor dem Eröffnungsspiel vor der Weltrekordkulisse von 76.152 Zuschauern auf Schalke unterlag die Mannschaft von Bundestrainer Uwe Krupp im letzten WM-Test in Hamburg nach gutem Start den Ahornblättern mit 1:4 (1:1, 0:1, 0:2).
Bei der vierten Niederlage in der Vorbereitung in Folge, dem insgesamt sechsten Test, boten die deutschen Cracks den Fans zum Teil gute Unterhaltung. Sven Felski (3.) brachte Deutschland früh in Führung. Corey Perry (11.) und Rene Bourque (27.) drehten den Spieß im Powerplay um. Perry traf gleich zu Beginn des Schlussabschnitts erneut (41.), den Schlusspunkt setzte NHL-Torschützenkönig Steven Stamkos (55.).
Es war im 125. Länderspiel zwischen beiden Nationen der 94. Sieg für das Eishockey-Mutterland, dessen läuferische und technische Überlegenheit sich am Ende durchsetzte.
Auch John Tavares bei Kanada dabei
Vor 6237 Zuschauern erwischte die deutsche Mannschaft einen Traumstart. Nach nur 136 Sekunden machte sich Routinier Felski in seinem 150. Länderspiel mit einem Handgelenkschuss zum 1:0 aus dem rechten Bullykreis nach einem starken Zuspiel von Lokalmatador John Tripp selbst das schönste Geschenk.
Das DEB-Team bereitete dem blutjungen Gast-Team mit den Top-Picks John Tavares und Steven Stamkos anfänglich viele Probleme. Die Kanadier, die erst am Sonntag angereist waren und seitdem drei Trainingseinheiten absolvierten, hatten in den ersten zehn Minuten auch mit der ungewohnten größeren Eisfläche Schwierigkeiten.
Endras mit starker Leistung
Aber als sich die deutsche Mannschaft durch Thomas Greilinger und Alexander Sulzer zwei Strafzeiten innerhalb kurzer Zeit leistete, schlug der einzige Olympiasieger im Team, Perry, eiskalt in 5:3-Überzahl zu. Danach brachte das Krupp-Team das Ergebnis aber geschickt in die Drittelpause.
Stark spielte Goalie Dennis Endras (Augsburger Panther), der die erste halbe Stunde spielte und dann von Dimitrij Kotschnew (Spartak Moskau) abgelöst wurde. Die beiden kämpfen um die Nummer eins bei der WM.
Im zweiten Durchgang kamen die Deutschen wieder gut ins Spiel, hatten durch Michael Wolf nach einer 2:1-Situation die Riesenchance zur Führung und wenig später in Unterzahl sogar zweimal große Möglichkeiten.
DEB-Team bleibt gefährlich
Doch dann gelang nach einem Konter den Kanadiern im Powerplay die Führung durch Bourque.
Aber die Deutschen blieben immer gefährlich, nach einem Pass von Felski zog Andre Rankel freistehend über das Tor und Kai Hospelt scheiterte nach einem Alleingang an Kanadas Torhüter Chris Mason.
Den Start des Schlussdrittels verschliefen die Deutschen dann komplett. Perry war mit einer schnellen Direktabnahme erfolgreich und Kotschnew damit zum ersten Mal geschlagen.
Nach dem Spiel gab Krupp noch nicht sein endgültiges WM-Aufgebot bekannt. Weil einige Spieler angeschlagen sind, will der Bundestrainer erst am Mittwoch vier Akteure aus dem 27-köpfigen Kader streichen. Zwei davon können nach Abschluss der Vorrunde, in der Deutschland in der Gruppe D neben den USA noch auf Finnland (10. Mai) und Dänemark (12. Mai) um den Einzug in die Zwischenrunde kämpft, nachrücken.