Michael Schumacher wirbelt den Fahrermarkt kräftig durcheinander. Und das wird auch noch eine Weile so bleiben. Denn: Laut Daimler-Konzernchef Dieter Zetsche wird Mercedes die tatsächliche Fahrerpaarung für die kommende Saison erst Anfang 2010 offiziell verkünden. In Schumis Schatten haben die Teams trotzdem weitere Cockpits zu vergeben. Ein Überblick über Wechsel und Wechselgerüchte bei allen Teams.
Die "Sport Bild" hat unterdessen aus Mercedes-Kreisen erfahren: Die Chancen, dass der Schumi-Deal überhaupt zustande kommt, liegen bei "knapp über 50 Prozent". Demnach verhandle auch nicht Manager Willi Weber mit dem Team, sondern Schumacher selbst. Er telefoniere fast täglich mit Teamchef Ross Brawn, heißt es.
Darum fährt Michael Schumacher 2010 für Mercedes
Die Fahrer:
Nico Rosberg: Gültiger Vertrag (Laufzeit ungewiss)
Michael Schumacher: Die Berichte über das Comeback gehen weit auseinander. Von: Eine mündliche Vereinbarung über einen Einjahres-Vertrag besteht bereits. Bis: Die Chancen stehen 50:50. Ferrari lässt Schumi in jedem Fall problemlos ziehen. Vieles hängt offenbar am abschließenden Medizincheck, der zeigen muss, ob der nach einem Motorradsturz im Februar schwer verletzte Nacken wieder voll belastbar ist. Mercedes denkt angeblich zusätzlich über eine Testfahrt Schumachers in einem zwei Jahre alten Silberpfeil nach. Außerdem muss noch geklärt werden, was aus Schumachers privaten Sponsoren wird. Teilweise (wie etwa bei Shell) sind diese offenbar nur schwer mit den Mercedes-Geldgebern (etwa Mobil 1) unter einen Hut zu bringen.
Nick Heidfeld: Er könnte die tragische Figur im Hype um das Schumi-Comeback werden. Denn offenbar hat er alles auf die Karte Mercedes gesetzt. Jetzt gehen ihm die Alternativen aus, sollte ihm Schumi tatsächlich das Cockpit wegschnappen. "Mein Ziel ist es, wieder gemeinsam mit Mercedes Erfolge einfahren zu können", sagte Heidfeld Anfang der Woche. Er kämpft um seine Chance und geht in die Offensive, denn: "Ich habe bereits konkrete Möglichkeiten verstreichen lassen, und wir stellen nach wie vor andere Optionen hinten an."
Die Fahrer:
Sebastian Vettel: Vertrag bis 2011
Mark Webber: Vertrag bis 2010
Die Fahrer:
Lewis Hamilton: Vertrag bis 2012
Jenson Button: Vertrag bis 2012
Die Fahrer:
Fernando Alonso: Vertrag bis 2012
Felipe Massa: Vertrag bis 2010
Nico Hülkenberg im SPOX-Interview: "Ich will nicht Zehnter werden"
Die Fahrer:
Nico Hülkenberg: Vertrag bis 2011
Rubens Barrichello: Vertrag bis 2010
Die Fahrer:
Robert Kubica: Gültiger Vertrag (Laufzeit ungewiss). Da Renault formal an Bord bleibt, wird eine Ausstiegsklausel für den Fall des kompletten Ausstiegs des Konzerns unwirksam. Dennoch spekuliert der Pole offenbar mit einem Ausstieg.
Romain Grosjean: Möglich, dass der Franzose 2010 noch einmal eine Chance bekommt. Seit dem Abgang von Flavio Briatore hat er zwar keine große Lobby mehr, aber angesichts der lange unsicheren Zukunft des Rennstalls standen die Konkurrenten zuletzt nicht gerade Schlange.
Nick Heidfeld: Renault könnte eine seiner verbliebenen Optionen sein, sollte sein Mercedes-Traum platzen. Dann käme es auf Umwegen zu einer Wiedervereinigung mit seinem bisherigen Teamkollegen Kubica.
Kamui Kobayashi: Der Japaner hat trotz seiner zwei starken Rennen für Toyota Ende 2009 nicht allzu viele Möglichkeiten, einen Stammplatz zu bekommen. Die beste dürfte die bei Renault sein.
Jacques Villeneuve: Seine Hoffnung ist, dass er über einen der beiden Investoren ins Team rutscht. Unter Lopez würde sein ehemaliger Manager Craig Pollock wohl Teamchef, auch Richards kennt er noch aus alten BAR-Zeiten. Wenn Villeneuve zurückkommt, dann wohl bei Renault.
Die Fahrer:
Adrian Sutil: Vertrag bis 2010
Vitantonio Liuzzi: Vertrag bis 2010
Die Fahrer:
Sebastien Buemi: Vertrag bis 2010
Jaime Alguersuari: Teamchef Franz Tost lässt immer wieder durchblicken, dass er mit dem jungen Spanier auch 2010 plant. Unterschrieben ist noch nichts, Alternativen zu Alguersuari sind aber auch keine in Sicht.
Die Fahrer:
Timo Glock: Vertrag bis 2011
Lucas di Grassi: Vertrag bis 2010
Die Fahrer:
Jarno Trulli: Gültiger Vertrag (Laufzeit ungewiss)
Heikki Kovalainen: Gültiger Vertrag (Laufzeit ungewiss)
Die Fahrer:
Bruno Senna: Gültiger Vertrag (Laufzeit ungewiss)
Pedro de la Rosa: Als Spanier ist der Wunschkandidat von Team-Präsident Jose Ramon Carabante. Zwar spricht die Tatsache, dass er Sponsorengelder mitbringen muss, gegen ihn, doch die Verhandlungen laufen weiter. "Es wäre ein Traum, wenn er 2010 für uns fährt", sagte Carabante dem spanischen Radiosender "Onda Cero".
Marc Gene: Für ihn gilt genau das gleiche wie für de la Rosa. Bei beiden kommt noch die Ungewissheit über die Zukunft von Campos dazu.
Vitaly Petrov: Der russische GP2-Pilot ist ein schneller Mann - und er hat das Geld, das Campos unbedingt braucht. Von daher scheint er der heißeste Tipp für das zweite Cockpit zu sein.
Die Fahrer:
Kamui Kobayashi: Der Ex-Toyota-Mann als erster Fahrer des Teams fest. Das hat das Team am Donnerstag bestätigt. Sponsor Panasonic wollte den Japaner unbedingt irgendwo unterbringen. Wenn nicht bei Renault, dann eben bei Sauber. Das Team kann die Millionen gut gebrauchen.
Nick Heidfeld: Sollte sein Mercedes-Traum zerplatzen, wäre ein Verbleib bei den Sauber-Jungs denkbar. Allerdings wäre das wie Renault nicht mehr als eine Notlösung.
Christian Klien: Wäre BMW-Sauber in der Formel 1 geblieben, hätte Klien nach eigener Aussage einen Stammplatz sicher gehabt. Jetzt hat er wohl nur gute Aussichten, wenn Heidfeld nicht bleibt. Sauber will nach eigener Aussage einen erfahrenen und einen jungen Fahrer verpflichten.
Giancarlo Fisichella: Der Ferrari-Ersatzmann liebäugelt wegen der Verbindung von Ferrari zu Sauber auf eine neue Chance als Stammpilot.
Pedro de la Rosa: Er wurde von Sauber selbst ins Gespräch gebracht, weil er Erfahrung mitbringt und auch noch in der Schweiz wohnt.
Vitaly Petrov: Der Russe ist auch bei Sauber wegen seiner Mitgift ein möglicher Kandidat.
Die Fahrer:
Pedro de la Rosa: Er könnte die erfahrene Nummer eins werden, die das Team unbedingt braucht. Aber die Probleme sind bei US F1 sogar noch größer als bei Campos. Keine verlockenden Aussichten.
Alexander Wurz: Er war Wunschkandidat der Teamchefs, hat aber dem Vernehmen nach abgesagt. Das Projekt war ihm anscheinend zu windig.
Jacques Villeneuve: Eigentlich war diese Möglichkeit, so plausibel sie anfangs auch erschien, schon vom Tisch. Aber wer weiß, wie verzweifelt Villeneuve am Ende seiner Cockpitsuche ist? Er würde letztlich wohl alles nehmen, was er kriegen kann.
Jonathan Summerton: Der 21-Jährige ist der heißeste Kandidat für die Rolle des zweiten amerikanischen Fahrers. Er hat in der Formel-3-Euroserie und in der A1-GP-Serie Erfahrungen gesammelt. Ansonsten fuhr er 2009 in der IndyLights-Serie in den USA.
Jose Maria Lopez: Die Gespräche mit ihm sind schon relativ weit fortgeschritten. Natürlich hängt es noch am Geld. Das Team setzt seine Sponsoren unter Zeitdruck. Wenn es mit einer Verpflichtung klappen soll, müssen schnell die Millionen fließen.
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