München - Die erste Testwoche der Wintersaison ist vorbei, die Aufregung um das eindrucksvolle Schumi-Comeback hat sich gelegt, die WM-Entscheidung ist nach dem Urteil in der Benzin-Affäre von Sao Paulo nun auch offiziell zu Gunsten von Kimi Räikkönen gefallen - in der Formel 1 kehrt Ruhe ein.
Ruhe ist in der Königklasse jedoch immer relativ. Denn dass im Umfeld der PS-Branche einmal wirklich gar nichts los ist, das gibt es höchstens einmal an Weihnachten.
Es gibt immer irgendetwas zu berichten, so auch an diesem Wochenende.
SPOX.com fasst die kleinen und etwas größeren Aufreger in den Formel-1-Splittern zusammen.
BMW plant Shoot-Out um den Testfahrer-Job
Nach dem Wechsel von Timo Glock zu Toyota wird BMW-Sauber bei den Testfahrten im Dezember Ausschau nach gleichwertigem Ersatz halten. Teamchef Mario Theissen erklärte gegenüber "Autosport", dass das Team bis zu drei Piloten testen wird.
Ein Favorit auf den Platz ist der Deutsche Christian Vietoris, der beim Formel-1-BMW-Weltfinale in Valencia am kommenden Wochenende sein Debüt in einem Formel-1-Boliden geben wird. Gute Chancen haben aber auch Nico Hülkenberg und der estnische Formel-3-Champion Marko Asmer.
"Marko ist ein potenzieller Kandidat für eine Testrolle", bestätigte Theissen, schränkte aber ein: "Einer von mehreren." Man schaue sich natürlich auch in der eigenen Nachwuchsserie Formel BMW genau nach Alternativen um, so Theissen.
Psychologe bittet Schumi zum Seelen-Striptease
Kommt er nun zurück oder kommt er nicht zurück? Die Frage nach einem Comeback von Michael Schumacher war doch eigentlich geklärt, oder? "Mein Rücktritt ist unwiderruflich", sagte Schumi selbst nach seinem Auftritt bei den Tests in Barcelona. "Ein Comeback ist Wunschdenken", ergänzte Premiere-Experte Jacques Schulz bei SPOX.com.
Eigentlich klare Statements, die aber noch lange nicht jeden daran hindern, sein eigenes Szenario zu erstellen. Schließlich sei da ja noch die psychologische Perspektive, erklärt die "Welt am Sonntag" und zitiert einen Sportpsychologen, der hinter die Fassade aller Dementis zu blicken glaubt. "Bricht Schumacher sein Wort, schadet er niemandem. Ich halte eine Rückkehr für absolut denkbar, denn er ist süchtig nach der Formel 1", sagt Oliver Kirchhof. Da weiß er offenbar mehr als Schumacher selbst.
Und sie sprechen doch miteinander
Mitte der Woche meldete die Fachzeitschrift "Motorsport aktuell", der Cockpit-Tausch von Fernando Alonso und Heikki Kovalainen von McLaren-Mercedes zu Renault und umgekehrt sei bereits beschlossene Sache. Gleichzeitig beteuerte Red-Bull-Teamchef Christian Horner, entgegen der landläufigen Experten-Meinung nie mit Alonso verhandelt zu haben. Fall also abgeschlossen?
Nein, denn der Chef der Red-Bull-Schwester Toro Rosso, Franz Tost, deutete nun in der "Tiroler Tageszeitung" an, dass es sehr wohl Gespräche zwischen Red Bull und Alonso über einer möglichen Wechsel gibt. "Fakt ist, dass Alonso noch ohne fixen Vertrag und für jedes Team von großem Interesse ist. Einen Doppel-Weltmeister kriegt man nicht so schnell. Und soweit ist weiß, gibt es auch Gespräche zwischen Red Bull und Alonso."
Neue Nahrung für das Gerücht, dass Alonso 2008 den Platz von David Coulthard bekommen soll, der Schotte dafür den Platz von Sebastien Bourdais bei Toro Rosso. Der Franzose müsste dann noch ein weiteres Jahr in den USA bleiben.
Vettel muss im Oldtimer ran
Und noch mal Toro Rosso. Im gleichen Interview mit der "Tiroler Tageszeitung" kündigte Franz Tost an, die ersten vier Rennen der kommenden Saison mit dem Vorjahresauto bestreiten zu wollen, um die Zuverlässigkeit des neuen Boliden zu gewährleisten. "Sollten beim neuen Auto Probleme auftreten, dann haben wir eine Reaktionszeit", sagte Tost.
Vettel wird es egal sein, zumindest dann, wenn sich die Prognose des Teamchefs bewahrheitet, dass Toro Rosso zwischen 20 und 30 Punkten holen wird.
Meistgelesene Artikel
Das könnte Dich auch interessieren



