Pirelli will Adrian Sutil als Testfahrer

Fabian Swidrak
13. November 201215:22
Zuletzt wurde auch immer wieder über eine Rückkehr von Adrian Sutil zu Force India spekuliertGetty
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Reifenhersteller Pirelli sucht Testfahrer für die Zukunft und hat dabei unter anderem ein Auge auf Adrian Sutil geworfen. Nico Rosberg kündigt Lewis Hamilton einen harten Kampf an, Michael Schumacher zieht ein selbstkritisches Fazit über seine zweite Formel-1-Karriere und Jacques Villeneuve holt zum Rundumschlag gegen Bruno Senna und Romain Grosjean aus.

Pirelli will Sutil und Kobayashi als Testfahrer:Reifenhersteller Pirelli ist stets auf der Suche nach den perfekten Slicks für die Formel 1. Zur Seite stehen den Italienern dabei derzeit die beiden Testfahrer Lucas di Grassi und Jaime Alguersuari. Zumindest di Grassi wird auch nächstes Jahr noch für Pirelli Testrunden drehen. Sein Vertrag läuft bis Ende 2013.

Wer zweiter Testfahrer neben dem Brasilianer wird, steht laut Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery noch nicht fest: "Als Ergänzung zu Lucas sondieren wir andere Namen, die auf dem Markt sind, wie Sutil oder Alguersuari."

Alguersuari wollte nach seiner Auszeit in dieser Saison eigentlich wieder Rennen fahren und würde somit als Kandidat wegfallen. Auch Sutil hofft insgeheim auf ein Cockpit in der Formel 1. Zuletzt wurde über eine Rückkehr zu Force India spekuliert. Sollte sich dieser Wunsch nicht erfüllen, wäre der Job bei Pirelli aber eine denkbare Alternative.

Auch Kamui Kobayashi zählt als Kandidat für eines der Test-Cockpits. Für 2013 hat er noch keinen Vertrag und könnte seinen Posten bei Sauber an Testfahrer Esteban Gutierrez verlieren. "Das ist eine Möglichkeit", sagt Hembery mit Blick auf den Japaner. "Wir müssen abwarten, was passiert. Ich kann mir vorstellen, dass er versuchen wird, ein Renncockpit zu ergattern."

Ein Wunschkandidat von Pirelli hat indes bereits abgesagt. "Ich habe in Japan versucht, Michael Schumacher davon zu überzeugen, aber es hat nicht funktioniert", grinst Hembery. "Ich denke, er möchte lieber Fallschirm springen oder irgendetwas anderes machen."

Rosberg mit Kampfansage an Hamilton:Lewis Hamilton verlässt zur kommenden Saison seinen langjährigen Rennstall McLaren und wechselt zu Mercedes. Sein zukünftiger Teamkollege Nico Rosberg freut sich schon auf ihn und kündigt ihm vorsorglich einen heißen Kampf an: "Er ist einer der besten Fahrer. Es wird also sehr interessant, gegen ihn anzutreten", sagte Rosberg "ESPN". "Ich bin sicher, dass ich gut mithalten kann."

Ohnehin freut sich Rosberg über die Entwicklung bei den Silberpfeilen: "Ich bin sicher, dass sein Wechsel allen im Team einen ordentlichen Schub gibt und für frischen Wind sorgt."

Schumacher zeigt sich selbstkritisch:Groß waren die Pläne 2010, die Rennstall Mercedes zusammen mit Michael Schumacher hatte. Groß ist heute auch die Ernüchterung über die sportlichen Resultate der letzten drei Jahre. Schumacher selbst zieht eine sehr ehrliche Bilanz über seine zweite Formel-1-Karriere: "Das Fazit ist glaube ich sehr eindeutig. Wir haben natürlich die Ziele verfehlt, die wir uns gesetzt haben", sagte er dem "ZDF".

Die damaligen Ziele verteidigt er hingegen. "Die Ziele hätten nicht anders sein können, als dass man mit einem Weltmeister-Team, Mercedes und meiner Wenigkeit dazu ein Team bildet, um dann weiterhin um die Weltmeisterschaft kämpfen zu können. Das haben wir in den drei Jahren leider Gottes überhaupt nicht erreicht."

Villeneuve attackiert Senna und Grosjean:Schon zu seiner Zeit als aktiver Fahrer war Jacques Villeneuve ein Mann klarer Worte. Auch für Bruno Senna und Romain Grosjean findet er nach deren zahlreichen Unfällen in dieser Saison kein gutes Wort.

Der Unfall von Schumacher und Senna in Barcelona geht nach seiner Meinung auf das Konto von Senna und nicht auf das des bestraften Deutschen. Der Spurwechsel Sennas zuvor war laut Villeneuve der Auslöser für die Kollision.

"Wenn man das bei diesem Tempo macht, ist das verheerend. Erst zieht er nach links, dann nach rechts, kommt wieder zurück - Senna fährt ja immer so. Ich weiß nicht, auf welchem Planeten er lebt. Aber so kann man nicht fahren."

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Auch Grosjean bekommt nach den Crash mit Mark Weber in Suzuka sein Fett weg. "Er sieht Webber vor sich, fährt ihm rein, gibt Gas und drückt ihn aus dem Weg. Er hat nicht mal versucht zu bremsen", so Villeneuve. "Fehler zu machen ist eine Sache. Aber doof sein? Das ist inakzeptabel."

In der Schuld sieht er letztlich aber die Rennställe, die immer häufiger extrem jungen Fahrern eines ihrer Cockpits anvertrauen.

"Auch wenn sie schon 26 Jahre alt sind, leben sie noch bei ihren Eltern. Und die Mami kocht und macht schön die Wäsche. Wenn sie dann Rennen fahren, denken sie, dass sie nur spielen. Sie haben keine Ahnung und sie übernehmen keine Verantwortung. Sie wissen nicht einmal, was Verantwortung ist."

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