So funktioniert das Qualifying in der Formel 1: Modus, Rekorde, Besonderheiten

SPOX
28. April 202317:05
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In der Formel 1 findet am Tag vor dem Rennen meistens das Qualifying statt. Möchtet ihr wissen, wer die meisten Pole Positions in der Geschichte der Formel 1 errungen hat? Oder interessieren euch eher skurrile Anekdoten aus vergangenen Qualifyings? In diesem Artikel erfahrt ihr alles über den Modus und die Besonderheiten des Qualifyings in der Formel 1.

Das Qualifying ist ein wichtiger Bestandteil eines jeden Formel-1-Rennwochenendes. Es bestimmt die Startaufstellung für das Rennen und kann somit entscheidend für den Ausgang des Rennens sein. SPOX listet den Modus der Qualifikation in der Formel 1 und Besonderheiten auf.

Formel 1: Modus des Qualifyings

Das Qualifying in der Formel 1 besteht aus drei Teilen, die als Q1, Q2 und Q3 bezeichnet werden. In Q1 treten alle 20 Fahrer an und haben 18 Minuten Zeit, um eine schnelle Runde zu fahren. Die fünf langsamsten Fahrer scheiden am Ende von Q1 aus und starten somit von den Positionen 16 bis 20.

In Q2 treten die verbleibenden 15 Fahrer an und haben 15 Minuten Zeit, um eine schnelle Runde zu fahren. Die zehn schnellsten Fahrer kommen weiter und treten in Q3 an.

In Q3 haben die verbleibenden zehn Fahrer 12 Minuten Zeit, um eine schnelle Runde zu fahren. Die schnellste Runde in Q3 entscheidet über die Pole Position, die Positionen 2 bis 10 werden auf Grundlage der jeweils schnellsten Runde in Q3 festgelegt.

Fomel 1: Gibt es im Qualifying Punkte?

Im Qualifying gibt es keine Punkte zu gewinnen. Es geht allein darum, die schnellste Runde zu fahren und somit die Pole Position zu ergattern.

Weltmeister Max Verstappen (li.) und Herausforderer Charles Leclerc.getty

Formel 1: Besonderheiten des Qualifyings

Es gibt einige Besonderheiten im Qualifying, die es zu beachten gilt. Zum Beispiel gibt es eine Regel, die besagt, dass ein Fahrer, der im Q1, Q2 oder Q3 eine rote Flagge verursacht, seine schnellste Runde gestrichen bekommt. Eine rote Flagge wird gezeigt, wenn es einen Unfall oder ein anderes Ereignis gibt, das das Qualifying unterbrechen muss.

Eine weitere Besonderheit ist die Tatsache, dass im Q3 die besten zehn Fahrer mit den Reifen starten müssen, mit denen sie ihre schnellste Runde in Q2 gefahren sind. Dies ist eine Regel, die 2016 eingeführt wurde, um die Strategien der Teams im Rennen interessanter zu gestalten.

Vor zwei Jahren wurde in der F1 das Sprintrennen eingeführt, das in den beiden Saisons jeweils dreimal zum Einsatz kam. Mit dieser neu eingeführten Session, die auch mit Punkten belohnt wird, wurde in diesen Fällen die Startaufstellung für das Rennen festgelegt. Das herkömmliche Qualifying, das am Freitag verschoben wurde, rückte damit in den Hintergrund.

Allerdings wurde an diesem Sprintrennen-System in der Saison 2023 noch einmal herumgeschraubt. An Wochenenden mit Sprintrennen bestimmt nicht mehr der Sprint die Rennaufstellung, sondern wieder das Qualifying, das in diesen Fällen am Freitag stattfindet.

Formel 1: Das klassische Rennwochenende im Vergleich zum Wochenende mit Sprintrennen

In der Saison 2023 sind sechs Große Preise mit Sprintrennen geplant - in Aserbaidschan, Österreich, Belgien, Katar, USA (Austin) und in Brasilien. An allen restlichen Rennwochenenden wird der "klassische" Grand-Prix-Aufbau genutzt.

Klassisches RennwochenendeRennwochenende mit Sprintrennen
WochentagSessionSession
Freitag1. Freies Training1. Freies Training
Freitag2. Freies TrainingQualifying
Samstag3. Freies TrainingSprint Shootout
SamstagQualifyingSprintrennen
SonntagRennenRennen

F1: Als Michael Schumacher den Ferrari in der Rascasse parkte

Im Laufe der Jahre hat es im Qualifying der Formel 1 einige skurrile und überraschende Momente gegeben. Eines der bekanntesten Ereignisse ereignete sich im Jahr 2006 beim Großen Preis von Monaco. Michael Schumacher hatte die schnellste Runde gefahren und wollte die Pole Position verteidigen. Als Fernando Alonso jedoch seine Runde begann, parkte Schumacher seinen Ferrari in der Rascasse-Kurve und blockierte somit die Strecke, um Alonso daran zu hindern, eine schnelle Runde zu fahren. Schumacher wurde disqualifiziert und musste das Rennen vom Ende des Feldes aus starten.

Formel 1: Die erfolgreichsten Qualifying-Piloten

In unserer Tabelle finden Sie eine Liste der erfolgreichsten Qualifying-Piloten der Formel 1. Vor dem Start der Saison 2023/2024 ist Lewis Hamilton mit insgesamt 103 Pole Positions mit großem Abstand der erfolgreichste Qualifyer der Geschichte. Michael Schumacher folgte mit 68 Poles auf Platz zwei.

Michael Schumachers Sohn Mick Schumacher startete noch nie von der Pole Position in ein Rennen. Mick Schumacher fuhr 2021 und 2022 in der Formel 1 als Stammfahrer für das Haas Haas F1 Team, nun ist er Testfahrer bei Mercedes. Darum wird er in der Qualifikation für den GP von Bahrain 2023 nicht teilnehmen.

Die Top 10 der erfolgreichsten Qualifikanten in der Geschichte der Formel 1 (Stand: 3. März 2023) findet ihr in folgender Tabelle:

PlatzNameLandPolesRennenTeams
1Lewis HamiltonGroßbritannien103310Mercedes (77), McLaren (26)
2Michael SchumacherDeutschland68307Ferrari (58), Benetton (10)
3Ayrton SennaBrasilien65161McLaren (46), Lotus (16), Williams (3)
4Sebastian VettelDeutschland57299Red Bull (44), Ferrari (12), Toro Rosso (1)
5Jim ClarkGroßbritannien3372Lotus (alle)
Alain ProstFrankreich33199Williams (13), McLaren/Renault (je 10)
7Nigel MansellGroßbritannien32187Williams (28), Ferrari (3), Lotus (1)
8Nico RosbergDeutschland30206Mercedes (alle)
9Juan Manuel FangioArgentinien2951Alfa Romeo/Maserati (je 8), Mercedes (7), Ferrari (6)
10Mika HäkkinenFinnland26161McLaren (alle)