Verloren im Labyrinth

Johannes Mittermeier
07. August 201414:47
Die Formel 1 hat in den letzten Jahren mit einem Zuschauerschwund zu kämpfengetty
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Die Formel 1 verliert Zuschauer, besonders in Deutschland. Trotz Sebastian Vettel, trotz Nico Rosberg, trotz Mercedes. Warum das so ist? Fünf Ursachen in der Analyse.

120.000 Fans. Bewaffnet mit Fahnen, Tröten und vor allem Kappen, meist im legendären Scuderia-Rot. Es ist ein wahres Spektakel an diesem schwül-heißen Sommertag in Hockenheim, wenige Monate vor dem neuen Jahrtausend.

Daran ändert auch der Fakt nichts, dass sich der eigentliche Hauptdarsteller nur per Video-Botschaft meldet. Michael Schumacher erholt sich am Genfer See von seinem Beinbruch, der Stimmung am Hockenheimring tut dies jedoch kein Abbruch.

15 Jahre später, Hockenheim 2014: Es ist leer im Motodrom, leer wie selten, vielleicht leer wie nie. 52.000 Besucher am Rennsonntag, der vorläufige Tiefpunkt eines schleppenden wie kontinuierlichen Rückgangs.

2012 wurden 59.000 Zuschauer registriert, 2010 kamen 63.000 Menschen, wobei diese Angaben mit Vorsicht zu genießen sind. Es ist nicht unüblich, die offiziellen Zahlen dezent nach oben zu korrigieren. Was wiederum einiges über den Status quo der Formel 1 aussagt.

"Der Sport ist in guter Form"

Angesichts der prall gefüllten Ränge in Österreich, Kanada und England stutzt die Szene vor allem über die erschreckend schwache Resonanz in Deutschland, noch dazu, weil der Heimfaktor ausreichend bedient war: Sebastian Vettel als Titelverteidiger, Nico Rosberg als WM-Leader, Mercedes als Dominator, weitere Landsleute im Fahrerfeld.

"Die jüngsten Rennen waren toll zum Anschauen, es wurde viel überholt, es gab reichlich Action. Der Sport ist in guter Form", so Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. "Vielleicht war die Promotion vor dem Rennen nicht gut genug", wirft Niki Lauda ein.

Grund genug für die einflussreichsten Köpfe der Königsklasse, sich vor dem Grand Prix in Ungarn zum Krisengipfel zu treffen. "Bernie Ecclestone hat den Wunsch geäußert, mit den Teams zu diskutieren, wie man die Show verbessern kann", sagt Wolff, beeilt sich aber zu relativieren: "Mit der Show meine ich, wie wir den Veranstaltern helfen können, mehr Zuschauer anzulocken. Die TV-Quoten sind gar nicht so schlecht."

Tatsächlich verlor die Formel 1 jedoch im weltweiten Jahresvergleich rund 50 Millionen Anhänger. Verfolgten im Jahr 2013 noch 500 Millionen Fans die Rennen, sind es in diesem Jahr 450 Millionen. "Ich denke nicht, dass irgendjemand komplett verstanden hat, warum die Öffentlichkeit es nicht mag", sagt Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery - und dennoch gibt es genügend Anhaltspunkte für die Entwicklung der letzten Jahre. Eine Analyse.

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Seite 3: Motorsport-Fan vs. Schumi-Fan?

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Seite 5: Verändertes Konsumverhalten

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Seite 7: Was Hoffnung macht...

1. Sportliche Entwicklung

Die Formel 1 hat eine Mutation hinter sich. Als den Verantwortlichen der Sport zu stereotyp wurde, setzten sie auf die Karte Kunst. Gezielt gestreute Eingriffe durch das Reglement sollten die Rennen zu spannenden Events pushen, allein: Die Show muss meist, aber eben nicht immer weitergehen.

Laut des Fachmagazins "Auto Motor und Sport" gab es 77 gravierende Regeländerungen seit 2005. Die Bandbreite reicht von verschiedenen Qualifying-Formaten über Wankelmütigkeit bei der Teamorder bis hin zur schrittweisen Beschränkung von Motoren, Getrieben, Windkanalstunden und Testfahrten.

2005 wurden Reifenwechsel verboten, 2006 wieder erlaubt. 2010 verbannte man Tankstopps, mit den Jahren wurden die Top-Ingenieure ihrer Spielwiese beraubt. Alle innovativen Ideen waren Geschichte, kaum dass sie das Licht der Motorsportwelt erblickt hatten: Doppeldiffusor 2009, F-Schacht 2010, angeblasener Diffusor 2011, Doppel-DRS 2013.

Der alte Sound fehlt

Das Schonen der Reifen geriet indes zum Dogma jedes Rennfahrers. Wer die ultrasensiblen Pneus überstrapaziert, zieht die Niete. Das schwarze Gold vergisst und verzeiht nicht. Fans bemängeln, dass die Piloten nicht länger an den Limits der Fahrphysik operieren, weil sie Reifen - und Spritsparen im Ausloten der Grenzen beschneide.

Das ist schwer von der Hand zu weisen. Als Rosberg in Budapest auf frischen Reifen heranstürmte, nahm er dem Führungstrio zwischen drei und vier Sekunden pro Runde ab. Ein krasses Beispiel, wie viel Potenzial - sprichwörtlich - auf der Strecke bleibt.

"Ich sage: Weg mit dem Regulativen. Es ist falsch, immer neue Dinge zu schaffen, nur um den Reiz zu erhöhen", schimpft Lauda in den "Stuttgarter Nachrichten. Und dann wäre da noch die Diskussion um den Sound der Motoren.

Durch die revolutionären Regeländerungen 2014 - V8-Saugmotoren wurden durch Power Units mit Hybridkonzept ersetzt - verlor die Königsklasse ein wenig von ihrer DNA. "Wir vermissen immer noch etwas Tempo in den Autos. Wir sind zu nahe an der GP2. Außerdem ist der Sound nicht so gut", konstatiert Fernando Alonso.

Hybrid elementarer Bestandteil der Planung?

FIA-Präsident Jean Todt argumentiert, dass die neue Motorenspezifikation - und nur diese - den Zeitgeist treffe. Die Straßenserie adaptiert die Verhältnisse, daher sei der Trend zum Hybrid für Hersteller wie Honda, die 2015 in die Formel 1 zurückkehren, ein elementarer Bestandteil ihres Engagements.

Dabei steht die Krönung des neuen Reglements erst noch bevor: Erstmals werden im letzten Rennen doppelte Punkte verteilt, beim Meeting in Ungarn sollen zudem "Peformance-Gewichte" diskutiert worden sein.

Eine Maßnahme, die den Sieger des vorherigen Grand Prix mit zusätzlichem Ballast belegt. Der Grat zwischen sportlicher Würze und Effekthascherei ist schmal.

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2. Motorsport-Fan vs. Schumi-Fan?

Es ist ein Phänomen, das wohl so alt wie der Sport an sich ist. Sobald ein Landsmann Erfolg hat, fiebert die ganze Nation mit. Das war auch bei Michael Schumachers Weltmeister-Titeln nicht anders. Egal ob TV-Quoten, Merchandising oder Kartenverkäufe: Der Kerpener sorgte für einen wahren F-1-Boom und hatte eine Stahlkraft, die außerhalb des Fußballs vielleicht nur mit Boris Beckers Glanzzeiten vergleichbar ist.

Was beide gemein hatten: Sie waren die ersten ihres Fachs. Der erste deutsche F-1-Champion, der erste deutsche Wimbledon-Sieger. Typen mit Ecken und Kanten, die es nicht jedem recht machen. Das war entscheidend, denn nur wer auffällt und manchmal aneckt, erreicht die Menschen - positiv wie negativ. Schumacher hatte viele Gegner, aber egal war er keinem.

Mit dem (ersten) Rücktritt Schumachers verabschiedeten sich dementsprechend etliche Fans vom PS-Zirkus. Weil sie keine Anhänger des Motorsports im Allgemeinen und der Formel 1 im Speziellen waren, sondern nur die Einzelfigur Michael Schumacher kannten.

Profillose Hauptdarsteller

Die Erben des Rekord-Champions heißen Nico Rosberg und Sebastian Vettel. Auch sie haben Erfolg, auch sie gewinnen Rennen, auch sie kämpfen um den WM-Titel. Aber: Sie sind adrette, junge Menschen mit Bescheidenheit und Eloquenz. Sie sind höflich, schwimmen mit dem Strom, nicken und lächeln gern. Sie sind perfekte Repräsentanten globaler Konzerne. Anders ausgedrückt: Sie sind profillos. Behauptet Niki Lauda.

"Ihnen fehlt das Charisma", sagt er zur "Welt", nimmt die Piloten jedoch in Schutz: "Sie können sich gar nicht so entwickeln, wie sie es eigentlich wollen. Das System Formel 1 glaubt, dass man alles bevormunden, kontrollieren, überwachen und regulieren muss."

Vielleicht lässt sich der behäbige Kartenverkauf auch damit erklären. Den Fans fehlen Idole, damit Ticketpreise angenommen werden, die fernab jeglicher Realität schwirren. In Hockenheim lagen die Kontingente zwischen 165 und 500 Euro. Das sind Kategorien eines Kurzurlaubs. "Wir haben die Preise seit zehn Jahren nicht erhöht. Sie sind auf der ganzen Welt die gleichen", schwört Geschäftsführer Georg Seiler in der "Bild".

"Dafür gibt es keine Garantie"

Für die Rennstrecken-Betreiber türmt sich ein Teufelskreis auf: Die horrenden Antrittsgebühren (Insider beziffern Ecclestones Forderungen auf 30 bis 40 Millionen Dollar) müssen unmittelbar auf die Besucher abgewälzt werden - in der bangen Erwartung, ausreichend Fans ködern zu können. Ohne die Lokomotive Schumacher. Seit Jahren kämpft Hockenheim bei jeder Austragung mit der "schwarzen Null".

Halbierte Preise für doppelte Zuschauervolumen seien dabei eine Milchmädchenrechnung, betont Seiler. "Glauben Sie, es kommen mehr Leute, wenn mehr Tickets 150 Euro kosten würden? Ich nicht. Wenn ich Sicherheit hätte, dass der Laden dann voll ist, würde ich es machen. Aber dafür gibt es keine Garantie."

Damit könnte er Recht haben. Denn was heutzutage gerne vergessen wird: Selbst am Ende von Schumachers Ferrari-Zeit kam der Zuschauerschwund bereits ins Rollen. Immer öfter fällt seitdem die Entscheidung gegen die Formel 1 aus.

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3. Monotonie im Titelkampf

Im letzten Rennen, in der letzten Kurve der Saison soll sich die WM entscheiden. So lautet der Traum von Bernie Ecclestone, mit dem er die Zuschauer vor einer Saison beglückt. Doch ist das noch zeitgemäß?

Einseitige Dominanz ist schade, aber nichts als Routine. Ferrari in den 2000er Jahren, in der jüngeren Vergangenheit Red Bull, und nun eben die Silberpfeile. Monotonie an der Spitze gehört zur Formel 1 wie Glitzer und Glamour zu Monte Carlo.

Man muss diejenigen Jahre herauspicken, die Titelkämpfe verschiedener Beteiligter hervorbrachten. Irgendein Rennstall prägte eine Saison immer, mehr oder weniger klar, mehr oder weniger lang. Als die Scuderia 2002 einsam ihre Kreise zog, stöhnte das Publikum unter der Vorhersehbarkeit der Rennen.

"Die Leute, die die Vergangenheit glorifizieren, sollen mir mal sagen, was daran spannender war als heute", sagt Ex-F-1-Pilot Martin Brundle. 2003 wurde das Reglement überarbeitet, um Ferrari einzubremsen.

Der Charme von Strategie-Schlachten

Die Rennen selbst standen ebenfalls in der Kritik. Prozessionsfahrten waren an der Tagesordnung. Aufgrund aerodynamischer Bestimmungen - der Hintermann konnte sich in der verwirbelten Luft des Gegners nur mühsam ansaugen, um einen Angriff zu wagen - fiel die Entscheidung zumeist an der Box.

Dass derartige Strategie-Schlachten einen speziellen Charme hatten, ist allerdings unbestritten. Ungarn 1998 dient bis heute als Paradebeispiel eines Grand Prix, der ausschließlich von taktischer Finesse lebte.

Puristen mokieren, dass die Action der Neuzeit durch künstliche Mittel provoziert werde. Pirelli, DRS, KERS, das inzwischen zu ERS wurde, all das würde den vermeintlichen Unterhaltungsbetrieb verfälschen. Stichwort Show.

Toto Wolff hält dagegen: "Die vergangenen Rennen waren ziemlich aufregend, viel besser als in den vergangenen Jahren und definitiv sehr viel besser als das, was ich den Achtzigern und Neunzigern gesehen habe. Damals gab es überhaupt keine Überholmanöver und wenn doch, dann waren es Überrundungen."

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4. Verändertes Konsumverhalten

"Ich denke, der aktuelle Wandel ist sehr kurzlebig. Diese Social-Media-Leute merken doch gerade, dass das Ganze nicht so toll ist, wie sie dachten." O-Ton Bernie Ecclestone im Gespräch mit "Autosport". Nicht im Jahr 2007, sondern im Juni 2014.

Die Formel 1 hat die weltweite Entwicklung rund um das Internet und die sozialen Medien verschlafen. Bis heute gibt es keinen Facebook-Account, keinen Twitter-Kanal, keine YouTube-Präsenz. Die Königsklasse findet auf dem Fernsehbildschirm statt - und nur da. So will es Ecclestone, der starr an seinem Modell der TV-Rechte-Vermarktung festhält.

Damit steht er aber ziemlich alleine da. "Wir erleben gerade einen gravierenden Kulturwandel. Beschleunigt wird das durch das rasante Wachstum neuer Kommunikationsmittel", so Niki Lauda gegenüber der "Welt". Es sei nur logisch, "dass die jungen Leute heute andere Prioritäten setzen. Alles ist in Bewegung, nur die Formel 1 ist immer noch da, wo sie war."

"Wir denken kommerziell"

Paul Hembrey von Pirelli hat die Systematik untersucht: "Es ändert sich die ganze Art, wie Leute ihrem Sport folgen und wie sie ihre Unterhaltung konsumieren. Wir haben uns einige Studien von der Premier League angesehen. Sie haben festgestellt, dass die Zahl der Leute, die nicht mehr am TV guckt, ansteigt." Seine Quintessenz: Die Formel 1 braust auf schnurgeradem Wege an der Generation Smartphone vorbei.

Ein Umdenken ist nötig - und doch offenbar nicht realistisch. Denn Ecclestone hat vor allem Eines im Sinn: "Wir denken kommerziell. Wenn sich jemand findet, der uns dafür bezahlt, dann vielleicht."

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5. Bad News aren't good news

Viele behaupten: Die Formel 1 ist nicht schlecht. Sie verkauft sich nur schlecht. Unfassbar schlecht. Beweise gefällig? Die erste Saisonhälfte produzierte fünf herausragende Rennen: Bahrain, Kanada, England, Deutschland und Ungarn.

Dazu kamen das gelungene Comeback in Spielberg sowie der Krieg der Sterne, der sich eigentlich bis zum bitteren Ende stilisieren lässt. Oder mit Daniel Ricciardo ein junger Wilder, der den amtierenden Weltmeister in den Schatten stellt. Ganz zu schweigen vom glanzvollen Williams-Comeback an der Spitze.

Doch statt diese Schlagzeilen zu nutzen, bleiben der Öffentlichkeit vor allem folgende Kommentare in Erinnerung:

"Ich habe gleich gesagt, dass es so kommen würde - die neue Formel 1 ist eine absolute Farce."

"Es wäre schön, wenn man wieder mehr den Motor hört und nicht das Reifenquietschen. Wir sind doch hier nicht auf einem ADAC-Übungsplatz."

"Die Formel 1 hat keinen Charme mehr, wir müssen dringend etwas tun. Rennfahrer sind keine Taxifahrer."

Bloß keine Schrammen im Lack

Egal ob Ecclestone, Vettel oder Luca di Montezemolo: Manchmal greift die Regel "Bad news are good news" eben nicht. "Wir müssen aufhören, unseren Sport schlechtzureden! Wir haben bisher eine spannende Saison mit spektakulären Rennen", erkennt Toto Wolff das Problem an der Kritik aus den eigenen Reihen.

Doch die Formel 1 ist eine WM der Egoisten und Egozentriker, nichts geschieht zufällig, alles ist Methode. Red Bull und Ferrari kritisieren die neue Turbo-Ära, weil sie nicht gewinnen. Mercedes steuert vehement gegen - weil sie gewinnen. So banal ist das.

Die Formel 1 unterwirft sich Barrieren, die Außendarstellung ist eine davon. Politisch getriebene Diskussionen abseits der Strecke sind weder zielführend noch PR-kompatibel. Genau wie der Habitus, kritische Fragen mit kritischen Gegenfragen zu begegnen.

2016 fährt die Formel 1 in Aserbaidschan, und als ein Journalist bei der Pressekonferenz in Ungarn nachbohrte, ob man Ecclestone auch blind nach Nordkorea folgen würde, reagierte Red-Bull-Teamchef Christian Horner ausgesprochen unsouverän.

Das unterschwellige Credo: Bloß keine Schrammen im Lack. McLarens Eric Boullier wollte dem Schreiberling sogar die Akkreditierung entziehen. Auf Twitter protestierten die Journalisten geschlossen - mit Erfolg.

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Was Hoffnung macht...

Die Formel 1 mag in einer Krise stecken. Doch die Formel 1 bleibt eben immer noch die Königsklasse des Motorsports. Es gibt durchaus Aspekte, die Hoffnung auf Besserung bieten.

Bereits jetzt wurden beispielsweise persönliche Strafen, die sich in den letzten Jahren wie ein Virus in die PS-Branche eingefressen hatten, quasi über Nacht entfernt. Prompt näherten sich die Zweikämpfe auf der Strecke wieder jenem Niveau, das Fan-Herzen hüpfen lässt. Vettel gegen Alonso in Silverstone, Alonso gegen Ricciardo in Hockenheim, alle gegen alle in Budapest. Harte Bandagen - keine Strafen.

"WM der Fahrer, nicht der Ingenieure"

Ähnlich stringent soll die Regelwut auf Normalmaß gestutzt werden. "Es muss alles einfacher werden. Ich will eine WM der Fahrer und nicht der Ingenieure", trommelt Ecclestone, der "dumme und unnötige" Vorschriften anprangert.

Es wirkt beinahe surreal, aber vielleicht handelt die Formel 1 einmal unbürokratisch und zügig. Die für 2015 geplanten stehenden Starts nach Safety-Car-Phasen werden wohl vor ihrer Einführung gekippt: "Die wird es nicht geben. Was wir in Budapest gesehen haben, war gut genug", sagt Ecclestone zu "Auto Motor und Sport".

So bleibt die Hoffnung, dass - mal wieder - alles besser wird. Oder wie es Christian Horner zusammenfasst: "Wenn wir uns auf das Racing konzentrieren, haben wir einen großartigen Sport. Die Formel 1 muss darum gehen, dass Fahrer die Helden sind."

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Der Stand der laufenden F1-Saison