Verloren im Labyrinth

Von Johannes Mittermeier
Die Formel 1 hat in den letzten Jahren mit einem Zuschauerschwund zu kämpfen
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4. Verändertes Konsumverhalten

"Ich denke, der aktuelle Wandel ist sehr kurzlebig. Diese Social-Media-Leute merken doch gerade, dass das Ganze nicht so toll ist, wie sie dachten." O-Ton Bernie Ecclestone im Gespräch mit "Autosport". Nicht im Jahr 2007, sondern im Juni 2014.

Die Formel 1 hat die weltweite Entwicklung rund um das Internet und die sozialen Medien verschlafen. Bis heute gibt es keinen Facebook-Account, keinen Twitter-Kanal, keine YouTube-Präsenz. Die Königsklasse findet auf dem Fernsehbildschirm statt - und nur da. So will es Ecclestone, der starr an seinem Modell der TV-Rechte-Vermarktung festhält.

Damit steht er aber ziemlich alleine da. "Wir erleben gerade einen gravierenden Kulturwandel. Beschleunigt wird das durch das rasante Wachstum neuer Kommunikationsmittel", so Niki Lauda gegenüber der "Welt". Es sei nur logisch, "dass die jungen Leute heute andere Prioritäten setzen. Alles ist in Bewegung, nur die Formel 1 ist immer noch da, wo sie war."

"Wir denken kommerziell"

Paul Hembrey von Pirelli hat die Systematik untersucht: "Es ändert sich die ganze Art, wie Leute ihrem Sport folgen und wie sie ihre Unterhaltung konsumieren. Wir haben uns einige Studien von der Premier League angesehen. Sie haben festgestellt, dass die Zahl der Leute, die nicht mehr am TV guckt, ansteigt." Seine Quintessenz: Die Formel 1 braust auf schnurgeradem Wege an der Generation Smartphone vorbei.

Ein Umdenken ist nötig - und doch offenbar nicht realistisch. Denn Ecclestone hat vor allem Eines im Sinn: "Wir denken kommerziell. Wenn sich jemand findet, der uns dafür bezahlt, dann vielleicht."

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