Eine fehlerfreie Vorstellung gegen Griechenland hätte die kritischen Stimmen etwas eingedämmt. Allerdings zeigte Manuel Neuer seine mittlerweile zur Gewohnheit gewordenen zwei Gesichter. Neben Ausnahmeparaden leistet sich der langjährige Nationaltorhüter immer wieder teure Patzer.
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Im Vorfeld der WM 2010 wurde Manuel Neuer einst aufgrund der Rippenverletzung von René Adler zum Stammtorwart befördert. Von da an wartete er mit Glanzparaden auf und ebnete als "Sweeper Keeper" gegen Algerien den Weg zum WM-Titel vier Jahre später.
Lange Zeit galt Neuer sowohl im Klub als auch Nationalteam als unangefochtene Nummer eins, sein DFB-Herausforderer Marc-André ter Stegen als Pechvogel, der zur falschen Zeit geboren wurde. Doch die allgemeine Stimmungslage scheint sich zu drehen.
Schon während der WM in Katar wurden Neuers Leistungen immer wieder kritisch beäugt. Es folgte der fatale Skiunfall, der Nottransfer von Yann Sommer zum FC Bayern und eine beachtliche Rückkehr Neuers während der abgelaufenen Saison. Manch einer wäre nach solch einer gravierenden Beinverletzung im fortgeschrittenen Fußballeralter nicht mehr derart stark zurückgekommen.
Zudem wurde Neuer von Bayerns Torwarttrainer Michael Rechner, der seinen Kumpel Toni Tapalović ablöste, darauf getrimmt, so manche technische Unzulänglichkeit auszumerzen. Die kurzen Aufsprünge vorm eigentlichen Absprung sind bekanntlich ein Markenzeichen des gebürtigen Gelsenkircheners, aber keinesfalls optimal fürs Timing.