Die neue Kapitänin Giulia Gwinn traf zweifach, verursachte aber einen Elfmeter. Torhüterin Ann-Kathrin Berger patzte einmal folgenschwer, doch am Ende konnte der neue Bundestrainer Christian Wück über das 3:2 gegen England jubeln.
Der überglückliche Christian Wück nahm seine Spielerinnen nach seinem Traumeinstand lachend in den Arm. Gleich zum Debüt hatte der Bundestrainer einen Prestigesieg auf dem heiligen Rasen von Wembley gefeiert. Die deutschen Fußballerinnen gewannen die atemlose Neuauflage des EM-Finals von 2022 gegen den Vize-Weltmeister England verdient mit 4:3 (3:2), von Setzrissen nach dem großen Umbruch war auch dank zweier Tore der neuen Kapitänin Giulia Gwinn kaum eine Spur.
"Das war eine Achterbahnfahrt der Gefühle", sagte Gwinn in der ARD, "da war einfach alles dabei: Tore, Elfmeter, Abseitstore, Pfostentreffer. Natürlich freuen wir uns, Christian einen solch tollen Einstand ermöglicht zu haben. So kann es weitergehen."
Wück blickte in den Himmel, als vor dem Anpfiff ein Feuerwerk die legendäre Londoner Fußball-Kathedrale erleuchtete. Auf den ersten Knalleffekt musste er vor 47.967 Fans nicht lange warten: Schon nach zwei Minuten bekam seine Mannschaft durch einen Abspielfehler der englischen Kapitänin Leah Williamson einen Foulelfmeter quasi geschenkt - Gwinn verwandelte sicher (4.) unten links.
Damit hatte sich auch Wücks erste Personalentscheidung früh ausgezahlt. Denn Debütantin Giovanna Hoffmann (RB Leipzig), die den Pass auf die gefoulte Linda Dallmann spielte, hatte der Bundestrainer nach den kurzfristigen Sturm-Ausfällen von Lea Schüller und Laura Freigang mehr oder weniger aus der Not aufgestellt. Später gab Hoffmann auch noch ihren ersten Assist.