Daten spielen bei der Arbeit von Bundestrainer Julian Nagelsmann eine wichtige Rolle. Einblicke in die gewaltige Maschinerie im Hintergrund und die Zusammenarbeit mit der Firma Impect.
Die aufsehenerregendsten Entscheidungen seiner bisherigen Amtszeit traf Bundestrainer Julian Nagelsmann bei der Kadernominierung für die beiden erfolgreichen Testspiele im März gegen Frankreich und die Niederlande. Er berief etliche Neulinge und dazu Rückkehrer Toni Kroos, verzichtete dafür auf Routiniers wie Leon Goretzka und Mats Hummels. Ein revolutionärer Kader, der als Grundlage für das jetzige EM-Aufgebot diente.
Als Begründung für seine Entscheidungen zog der Bundestrainer damals wiederholt Daten heran. Warum Linksverteidiger Maximilian Mittelstädt vom VfB Stuttgart sein DFB-Debüt feiert? Weil er "statistisch gesehen der mit Abstand beste Linksverteidiger in der Bundesliga und einer der Top-4-Linksverteidiger der Welt ist". Warum Nagelsmann Kroos nach drei Jahren Abwesenheit zu einem Comeback überredet hat? Weil er "in Europa der Spieler mit den meisten überspielten Gegnern ist - und zwar mit Abstand". Und übrigens: "Jeder, der noch von Querpass-Toni schreibt, hat keine Ahnung vom Fußball."
Nagelsmann definiert sich zwar selbst als "Bauchgefühlsmensch", legt bei seiner alltäglichen Arbeit aber dennoch sehr großen Wert auf Daten - nie zeigte sich das offensichtlicher als bei jener Pressekonferenz. "Die Tatsache, dass er seine Kadernominierung vor den März-Länderspielen auch mithilfe von Daten untermauert hat, spricht meiner Meinung nach für sich", sagte Pascal Bauer im Gespräch mit SPOX.