Julian Nagelsmann hat seinen ersten Kader als Bundestrainer nominiert. Dabei vertraut der 36-Jährige auf einen Block seines Ex-Klubs FC Bayern, verzichtet überraschend auf Emre Can und andere Dortmunder - holt aber verdientermaßen Mats Hummels zurück. Die Besetzung der Defensive lässt erste Taktik-Rückschlüsse zu.
Bundestrainer Julian Nagelsmann hat einen revolutionären DFB-Kader berufen - und das hat gar nicht mit den auserwählten Spielern zu tun. Nachdem das Aufgebot der Nationalmannschaft bei den offiziellen Bekanntgaben lange in die Kategorien "Abwehr" sowie "Mittelfeld/Angriff" unterteilt wurde, gab es bei den vergangenen Länderspielphase nur noch "Defensive" und "Offensive".
Mit Nagelsmann kehrte nun die traditionelle Einteilung in Abwehr, Mittelfeld und Angriff zurück. Womöglich auch deshalb, weil der neue Bundestrainer tatsächlich einen Angriff nominierte, der diesem Titel auch gerecht wird. Neben Niclas Füllkrug steht mit Neuling Kevin Behrens ein zweiter echter Mittelstürmer im Aufgebot. Nagelsmann begründete die Entscheidung mit dessen Kopfballstärke und gutem Anlaufverhalten.
Nach einem starken Saisonstart mit vier Toren aus den ersten beiden Partien ließ der 32-Jährige aber genau wie seine Mannschaft stark nach. Zuletzt gab es in sechs Pflichtspielen kein Behrens-Tor und auch keinen Punktgewinn von Union Berlin. Mangels Mittelstürmer-Alternativen ist Behrens erstmalige Chance dennoch nachvollziehbar - genau wie der Verzicht auf den bei RB Leipzig zum Reservisten degradierten und beim DFB lange nicht mehr überzeugenden Timo Werner.