Bayern München spielt zum Jubiläum nur 2:2 beim SC Freiburg. Der Rekordmeister scheint im Titelkampf zu resignieren.
Bayern-Noten: Musiala muss es alleine richten - Kane lässt zu viel liegen
Thomas Tuchel stapfte missmutig über den Platz, Manuel Neuer kickte verärgert den Ball weg: Max Eberl sah von der Tribüne aus viel Resignation bei seinem neuen Arbeitgeber. Der FC Bayern hat nach dem 2:2 (1:1) beim SC Freiburg den Titelkampf offenbar endgültig aufgegeben.
"Die zweite Halbzeit war okay. Am Ende kann man natürlich sagen, eine Halbzeit ist nicht genug, wenn wir wirklich gewinnen wollen", sagte Trainer Tuchel bei DAZN. Vor allem mit der ersten halben Stunde war er unzufrieden: "Wir haben komplett ohne Struktur gespielt, Ballverluste in der Vorwärtsbewegung, eingeladen zum Kontern. Ich glaube, dass es nicht am Wollen lag, aber es war teilweise Harakiri."
Einen Eberl-Effekt gab es beim Rekordmeister noch nicht. Am ersten Arbeitstag des neuen Sportvorstands verspielten die Münchner eine Führung und verfehlten damit die Ziele für ihr 2000. Bundesligaspiel: den Rückstand auf den Spitzenreiter kaum verkürzt, vergeblich auf Rückenwind für die Königsklasse gehofft.
Durch das Unentschieden haben die Münchner ihren Abstand auf Tabellenführer Bayer Leverkusen nach der ersten Partie des 24. Spieltags nur auf sieben Punkte verkleinert. Die Tore von Mathys Tel (35.) und Jamal Musiala (75.) waren zu wenig für einen Dreier. Christian Günter (12.) und Lucas Höler (87.) trafen für den SC.
Nach dem verpassten Erfolg wachsen auch mit Blick auf das Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League am Dienstag gegen Lazio Rom (Hinspiel 0:1) die Zweifel an der schwächelnden Mannschaft des scheidenden Trainers Tuchel.
Auch die Freiburger, die am Donnerstag im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League auf West Ham United treffen, stecken weiter in der Krise. Der SC hat aus den zurückliegenden sechs Ligaspielen nur zwei Punkte ergattert. Gegen die Bayern wartet Freiburg seit 16 Ligaspielen auf einen Sieg.
Das 2000. Bundesligaspiel des Branchenführers war gleichzeitig das 1000. Auswärtsspiel der Münchner. Beide Marken stellen wie die Bilanz des erfolgreichsten Klubs der Liga-Historie seit dem Aufstieg vor 59 Jahren Rekorde dar. Von den zuvor 1999 Partien gewannen die Bayern 1206.
Vor 34.700 Zuschauern im ausverkauften Stadion legten die Freiburger los wie die Feuerwehr. Einen Kopfball von Roland Sallai konnte Neuer zunächst überragend parieren, der Nachschuss Sallais per Fallrückzieher landete an der Latte (12.). Sekunden später war Neuer bei der starken Direktabnahme Günters aus 18 Metern machtlos.
Nur vier Minuten nach dem Rückstand hätten die Münchner, die neben den Langzeitverletzten ohne Leroy Sané und den gelbgesperrten Matthijs de Ligt auskommen mussten, fast das zweite Gegentor durch Günter kassiert. Neuer musste gegen den Außenverteidiger retten.