Thomas Tuchel hat zum Ende seiner kurzen Amtszeit bei Bayern München sogar den letzten greifbaren Trostpreis verpasst.
Der Abschied von Thomas Tuchel war kurz, aber schmerzvoll. Als auch noch die Vizemeisterschaft verspielt war, zog sich der scheidende Trainer von Bayern München die Kappe tief ins Gesicht und stapfte schnurstracks in die Kabine. Zum Ende der kurzen Amtszeit des 50-Jährigen verpasste der entthronte Serienmeister sogar noch den Trostpreis: Selbst Platz zwei verschenkten die Münchner leichtfertig.
"Wir sind sehr unzufrieden. Wir wollen einfach raus aus dieser Saison und im Sommer neu anfangen", schimpfte ein bedienter Thomas Müller am Sky-Mikrofon, nachdem die Bayern am letzten Spieltag trotz eines furiosen Starts mit 2:4 (2:1) bei der TSG Hoffenheim unter die Räder gekommen waren: "Wenn wir eine solche Vielzahl an Spielen verlieren, ist das ungewohnt. Wir haken das Ganze jetzt ab."
Zudem stellte sich Müller vor Tuchel. "Danke ans Trainerteam", sagte der Führungsspieler. Tuchel habe "in diesem wilden Jahr unter keinen leichten Umständen den einen oder anderen Haufen wegkehren müssen, den er nicht produziert hat." Klar ist: Für den künftigen Trainer fällt durch die unnötige Pleite in Sinsheim eine erste Titelchance beim Supercup weg, die schier endlose Suche dauert ohnehin noch an.
Mathys Tel (4.) und Alphonso Davies (6.) sorgten für die letzten Treffer in der 421 Tage dauernden Tuchel-Amtszeit, Maximilian Beier (8.) und Andrej Kramaric (68./85./87.) konnten für die TSG die Partie drehen. Hoffenheim tritt als Siebter in der kommenden Saison zum vierten Mal überhaupt und zum ersten Mal seit der Spielzeit 2020/21 international an. Bei einem Pokalerfolg Leverkusens ginge es in die Europa League, bei einem Triumph von Kaiserslautern in die Conference League.