Federico Chiesa hat Juventus nach vier Jahren verlassen und ist zu einem anderen Weltklasseklub gewechselt - für eine fast lachhaft niedrige Summe.
Federico Chiesa war gerade 22 Jahre alt, als er Italien bei der Euro 2021 zum Sieg führte. Dem Spieler, der gerade eine brillante Debütsaison bei Juventus hinter sich hatte, winkte der Status Superstar.
Alessio Tacchinardi gehörte zu denjenigen, die ihm den Ballon d'Or "in drei oder vier Jahren" zutrauten. Immer wieder wurde er auch mit dem FC Bayern München in Verbindung gebracht, seit der frühere Vorstandsvorsitzende freimütig bekannt hatte, er möge diesen Chiesa sehr.
Leider hat sich Chiesas Karriere seitdem in eine ganz andere Richtung entwickelt. Der erwartete Anführer der Nach-Cristiano-Ronaldo-Ära bei Juventus Turin wurde vom neuen Trainer Thiago Motta als überflüssig eingestuft und aufgefordert, sich "so schnell wie möglich einen neuen Verein zu suchen", der Vorstand der Bianconeri wollte den Spieler mit nur einem Jahr Restlaufzeit unbedingt loswerden.
In der Tat war Juve so verzweifelt, seinen einst 60 Millionen Euro teuren Neuzugang von der Fiorentina im Jahr 2020 zu verkaufen, dass man bereit war, ihn für weniger als ein Viertel der Ablösesumme loszuwerden. Bemerkenswerterweise gab es für Chiesa nur sehr wenige Interessenten - zumindest in der europäischen Elite -, da viele Klubs offenbar von seiner jüngsten Verletzungshistorie abgeschreckt wurden.
Doch weniger als 48 Stunden vor dem Ende der sommerlichen Transferperiode verpflichtete Liverpool den Flügelspieler - für rund 13 Millionen Euro, ein wahrer Schnäppchenpreis, nicht nur für englische Verhältnisse. Es ist ein überraschender und in gewisser Weise seltsamer Schritt, aber er könnte sich als die Verpflichtung der Saison erweisen.