Der frühere BVB-Trainer Bernd Krauss hat im Interview mit dem kicker über seine Zeit in Dortmunder gesprochen - und erstaunliche Einblicke gegeben.
Krauss (67) hatte im Februar 2000 den erfolglosen Michael Skibbe ersetzt, konnte in zwei Monaten aber kein einziges Spiel gewinnen und stürzte mit dem Team bis kurz vor die Abstiegsplätze ab.
"Da habe ich wirklich nach mehr als 20 Jahren noch schlaflose Nächte", verriet Krauss. "Es kam alles zusammen, was man seinem ärgsten Feind nicht wünscht. Wir hatten teilweise 13 Verletzte, die Trainingsbedingungen waren nicht ideal, vor allem aber hätte ich das Ganze niemals einen Spieltag nach der Winterpause annehmen dürfen. So konnte ich keinen großen Einfluss mehr nehmen. Hätte ich zum Beginn der Winterpause einsteigen dürfen, wäre es bestimmt anders gelaufen."
Krauss wurde schließlich durch Udo Lattek ersetzt, der das Team vor dem Abstieg bewahren konnte. Sein Fazit: "Im Endeffekt war ich froh, als es vorbei war."
Im Hinblick auf seine Zeit in Dortmund und die zwischenzeitliche Krise des BVB unter dem neuen Trainer Nuri Sahin fügte er vielsagend hinzu: "Die Bosse in Dortmund haben selbst lang genug gespielt, um zu wissen, dass es nicht immer am Trainer liegt."