Der FC Bayern kassiert auf seiner Suche nach einem neuen Cheftrainer die nächste Absage. Für die Verantwortlichen ist Ralf Rangnicks Korb eine schwere Niederlage, wenngleich der österreichische Nationaltrainer auch nicht die perfekte Lösung gewesen wäre. Ein Kommentar.
Thomas Tuchel, Xabi Alonso, Julian Nagelsmann und nun auch Ralf Rangnick! Sie alle werden den FC Bayern München in der nächsten Saison definitiv nicht trainieren. Und ich muss ganz ehrlich sagen: Ich bin ob der jüngsten Absage des österreichischen Nationaltrainers extrem zwiegespalten.
Einerseits: Rangnick ist fachlich absolut über jeden Zweifel erhaben, dennoch habe ich starke Zweifel, ob der 65-Jährige in der bayerischen Landeshauptstadt funktioniert hätte. Andererseits: Der FC Bayern gibt auf dem Transfermarkt, sei es bei Spielern als auch bei Trainern, seit geraumer Zeit ein katastrophales, diesem Weltklub absolut unwürdiges Bild ab.
Sowohl Trainer (zum Beispiel Nagelsmann) als auch Spieler (zum Beispiel João Cancelo) werden in einem Moment für nicht gut genug befunden und vergrault, ehe man dann aus der Not heraus im letzten Moment auf die Idee kommt, es bei ihnen nochmal versuchen zu wollen. Doch sowohl Nagelsmann (DFB) als auch Cancelo (Barcelona) spielten dieses Spiel verständlicherweise nicht mit.
Das früher vorherrschende "Bayern bekommt jeden Spieler und Trainer" geht immer mehr in ein "Bayern will sich kein Spieler und Trainer antun" über. Dass selbst Rangnick, der in der Vergangenheit nicht gerade als Liebling in München bekannt war, als C-Lösung absagt, ist für den Rekordmeister ein Armutszeugnis in doppelter Hinsicht und setzt dem Ganzen die Krone auf. Vor allem auch wegen der öffentlich forschen Aussagen der Klubchefs Herbert Hainer oder Max Eberl, die ihr Werben bestätigten, Rangnick lobten und nun wie begossene Pudel dastehen.