Einige Transferregeln der FIFA widersprechen EU-Recht. Große Umwälzungen aber wie einst im Fall Bosman bleiben wohl aus.
Die einen befürchten nun "Anarchie" und "Chaos", andere sehen die Dinge weitaus gelassener. Fakt ist: Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat am Freitag dem Fußball-Weltverband FIFA einen Schuss vor den Bug verpasst, weil er "einige" der derzeit geltenden Transferregeln für nicht vereinbar mit EU-Recht hält.
Die Richter in Luxemburg sehen "die Freizügigkeit der Spieler" und den "Wettbewerb zwischen den Vereinen" behindert.
Massive Umwälzungen des Transfersystems wie einst im "Fall Bosman" sind aber wohl kaum zu erwarten. Paul Lambertz, Fachanwalt für Sportrecht aus Düsseldorf, sagte im Gespräch mit dem SID, Entscheidungen des EuGH seien "immer etwas vage, man weiß nie genau, was dabei herauskommt". Er betonte aber: "Das ganz große Beben bleibt für mich aus - ich sehe kein Bosman 2.0." Und die Aufregung über den Fall sei eher "ein Sturm im Wasserglas".