"In der Halbzeit die Kollegen angerufen": Ehemaliger FC-Bayern-Scout Pirmin Schwegler erzählt von erster Tel-Sichtung

Nino Duit
02. Oktober 202307:32
SPOXgetty
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Pirmin Schwegler arbeitete zwei Jahre lang als Scout für den FC Bayern München, ehe er Anfang des Jahres in die Klub-Führung der TSG Hoffenheim wechselte. Im Interview mit SPOX und GOAL spricht der 36-jährige Schweizer über seine erste Transferperiode in Hoffenheim und seine Zeit in München.

Schwegler erzählt von Jupp Heynckes, Julian Nagelsmann, Marco Neppe - und wie er "im tiefsten Italien" als erster Vertreter des FC Bayern Mathys Tel gesichtet hat. Außerdem: seine Gedanken zum saudi-arabischen Kaufrausch und zum Transfermarkt-Hype.

Herr Schwegler, Sie haben diesen Sommer Ihre erste Transferperiode als Leiter Profifußball der TSG Hoffenheim absolviert. Wie war es?

Pirmin Schwegler: Die Zeit war noch intensiver, als ich es mir vorgestellt hatte. Aber wenn es anspruchsvoll ist, lernt man am meisten. Es gab keinen festen Tagesablauf, kein Tag hat dem anderen geähnelt. Wir haben auch abends oft im Team noch lange diskutiert.

Was nehmen Sie persönlich mit?

Schwegler: Die Erkenntnis, dass ein Transfer erst dann durch ist, wenn die Tinte trocken ist.

Worauf achten Sie in Ihrer neuen Rolle besonders?

Schwegler: Es ist mir wichtig, authentisch zu sein, die eigene Position klar und offen zu vertreten und keine Spielchen zu spielen. Schon als Spieler habe ich Ehrlichkeit geschätzt. Manchmal sind ehrliche Worte hart, aber am Ende helfen Sie am meisten. Das versuche ich auch in meiner jetzigen Rolle so zu leben. Ich will den Jungs ehrlich sagen, wo sie stehen und woran sie arbeiten sollen.

Welcher Trainer oder Funktionär hat Sie im Laufe Ihrer aktiven Karriere besonders beeindruckt?

Schwegler: Da gibt es etliche, aber besonders imponiert hat mir Jupp Heynckes. Er schafft es auch in einem großen Team, jeden mitzunehmen. Während seiner Zeit in Leverkusen war ich ein ganz junger Spieler und ein bisschen hintendran. Einige Monate später, nach meinem Wechsel zu Eintracht Frankfurt, habe ich ihn bei Charly Körbels Geburtstag wiedergesehen. Da hat er mich gefragt, wie es meinen Eltern geht - und wusste sogar noch ihre Namen. Er hat nie oberflächlich gesprochen, sondern immer tiefgründig.

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