Real Madrid: Unterschätzter Stratege! Wie Carlo Ancelotti den Heldenfußball abschaffte

Justin Kraft
30. April 202407:52
SPOXgetty
Werbung

Real Madrid scheint vor dem Duell mit dem FC Bayern München in der Champions League wieder das Maß aller Dinge zu sein. Auch weil es Carlo Ancelotti gelang, den Heldenfußball der Königlichen abzuschaffen – und er damit abermals bewies, dass er ein unterschätzter Stratege ist.

"Man darf niemals glauben, dass die Taktik, die man heute erfolgreich einsetzt, auch morgen noch erfolgreich sein wird." Ein Zitat, das man vielleicht Pep Guardiola zuschreiben könnte.

Tatsächlich aber stammt es von einem Trainer, der 2022 bei einer Meisterfeier viral ging, weil er mit einer Zigarre im Mund mit seinen Spielern posierte. Einer, der nach dem Champions-League-Sieg 2022 mit ihnen auf dem Platz anfing zu tanzen und herumzuspringen, als wäre er ihr Kumpel. Und einer, dem eher unterkomplexe Methoden nachgesagt werden. Die Rede ist von Carlo Ancelotti.

In der Schublade der großen Taktiker taucht dieser selten auf. Dafür wird ihm ein einmaliger zwischenmenschlicher Umgang attestiert, der sich zwischen väterlicher Strenge, Fürsorge und eben auch mal Augenhöhe und Kumpelei bewegt. Zweifellos ist das, will man es sehr verkürzt darstellen, der Kern seines Erfolgs: Menschenführung.

Im Sommer 2016 veröffentlichte der 64-Jährige ein Buch. "Quiet Leadership - Wie man Menschen und Spiele gewinnt" - treffender hätte der Titel kaum sein können. Spieler, die auch nur ein schlechtes Wort über ihn verlieren, sind selten.

Aus diesem Buch stammt aber auch das obige Zitat. In vielen Passagen des Werks wird deutlich, dass Ancelotti nicht nur deshalb Spiele gewinnt, weil er Menschen für sich gewinnt, sondern auch weil er an der Taktiktafel etwas drauf hat.

Werbung
Werbung
Werbung