Ausgerechnet Antonio Rüdiger hat die Himmelsstürmer des VfB Stuttgart beim Griff nach den Sternen unsanft auf den Boden der Realität zurückgeholt. Der Treffer des früheren Schwaben sorgte für die Vorentscheidung beim 3:1 (0:0) von Titelverteidiger Real Madrid gegen den beherzt auftretenden Außenseiter zum Auftakt der Champions League.
Stuttgart brachte den Fußball-Tempel Bernabeu in einer starken ersten Halbzeit ins Wanken. Doch Kylian Mbappe (46.) nur 21 Sekunden nach Wiederanpfiff und Nationalspieler Rüdiger per Kopf (83.) schlugen eiskalt zu. Endrick sorgte für den Endstand (90.+6). Der VfB zeigte viel Mut und Courage, steckte nie auf. Es reichte aber trotz des Treffers von Deniz Undav zum zwischenzeitlichen Ausgleich (68.) nicht.
"Ein typisches Real-Madrid-Spiel", sagte VfB-Trainer Sebastian Hoeneß bei Amazon Prime: "Wir haben ein Spiel, das im Griff schien, durch einen Standard verloren."
"Uns war klar, dass wenn wir die Dinger vorne nicht machen, dass wir gegen Real Madrid bestraft werden. Und so kam es auch. Ich glaube, wir hatten die Kontrolle vom Spiel, müssen die Dinger in der ersten Halbzeit machen, kassieren nach 20 Sekunden in der zweiten Halbzeit unglücklich das Tor, kommen gut zurück, machen Gott sei Dank das 1:1, aber kassieren dann halt ein Scheiß-Standardtor und ein Kontertor", zeigte sich Undav nach dem Spiel enttäuscht.
Nächster Stuttgarter Gegner ist am 1. Oktober Sparta Prag. Außerdem warten unter anderem noch der italienische Rekordmeister Juventus Turin, Europa-League-Sieger Atalanta Bergamo oder Paris Saint-Germain.
Der ein oder andere der 4000 lautstarken VfB-Fans unter den 81.044 Zuschauern dürfte sich bei der Rückkehr in die Königsklasse verträumt die Augen gerieben haben. Oder, wie es Vorstandschef Alexander Wehrle formulierte: "Es kommt uns alles etwas spanisch vor, aber es ist real!" 14 Jahre und 184 Tage nach dem 0:4 beim FC Barcelona mit dem jungen Lionel Messi war der VfB wieder da - und wie!