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Justin Kraft

Der FC Bayern München hat unter der Woche eine große Chance verpasst. Er hätte Größe zeigen und sich <a href="https://www.goal.com/de/indivisa/listen/schade-ist-es-schon-fc-bayern-muenchen-reagiert-auf-scharfe-boss-kritik-von-giulia-gwinn/blt88d11c4735468ed6" target="_blank">einer berechtigten Kritik</a> stellen können. Stattdessen bügelte er sie in gewohnter Manier ab.<img src="https://vg02.met.vgwort.de/na/4ee07f093e1340df9da57fac5d1ff796" width="1" height="1" alt="" style="width: 1;height: 1;"><script type="application/json" data-placement="fcplayer-semantic">{"type":"fcplayer-semantic","data":{"embedCode":"//cdn.fcp.codes/embed-code-template/embed-code-template.js#SEMANTIC_6b4625c8-6923-44f4-b005-b304878a3898"}}</script>

Schwache Reaktion auf Kritik von Giulia Gwinn: Der FC Bayern München hat eine große Chance verpasst

Als "sehr, sehr schade" <a href="https://www.spox.com/fussball/listen/sehr-sehr-schade-giulia-gwinn-zeigt-sich-enttaeuscht-von-verantwortlichen-des-fc-bayern/blt45ec6e85b1a17b3f" target="_blank">bezeichnete es Giulia Gwinn am Wochenende</a> bei Sky, dass es niemand von den großen Verantwortlichen des FC Bayern am Campus hat blicken lassen. Dort hatten die Frauen die große Chance, dem historischen Double einen Schritt näher zu kommen.Sie nutzten diese Chance, <a href="https://www.spox.com/fussball/listen/patzer-platzverweis-und-pernille-harder-frauen-des-fc-bayern-drehen-irren-pokalfight-am-campus/blt7572979d9fb96506" target="_blank">drehten einen 0:2-Rückstand in einem spannenden Fußballspiel.</a> Nicht mal Herbert Hainer war zu Gast. Der Präsident hatte in der Vergangenheit noch am ehesten Nähe zu der Frauenabteilung bewiesen.Das darf und das muss man sogar kritisch betrachten. Zumal die Männer eh in der Länderspielpause sind. "Wir tun eine Menge für den Frauenfußball, sowohl was Infrastruktur als auch die Mannschaft angeht", <a href="https://www.spox.com/fussball/listen/schade-ist-es-schon-fc-bayern-muenchen-reagiert-auf-scharfe-boss-kritik-von-giulia-gwinn/blt88d11c4735468ed6" target="_blank">sagte Jan-Christian Dreesen im Gespräch mit t-online</a> am Rande der Vorstellung der Trophäe für die neue Klub-WM. Im Klartext meinte er: Was beschwert sich da überhaupt jemand?Dreesen hat die Chance verpasst, die Kritik von Gwinn aufzunehmen und ihr öffentlichkeitswirksam die Hand zu reichen. Was wäre so schwer daran gewesen, zuzugeben, dass die Außendarstellung nicht gut ist, wenn niemand den Weg zum Campus antritt? Oder zumindest zu erklären, warum ein Aufsichtsratsmitglied bei der Spaßveranstaltung "Infinity League" zu Gast ist, aber niemand bei den Frauen.

FC Bayern: Dreesen verpasst eine große Chance

Dem FC Bayern fällt es seit jeher schwer, öffentlich Fehler einzugestehen. Vermutlich auch deshalb, weil man Angst vor der medialen Reaktion hat. Eine diplomatische Antwort, die darauf eingeht, dass das vermittelte Bild sicher nicht von Vorteil war, hätte dem Klub aber sehr gut zu Gesicht gestanden.So aber befeuert Dreesen einfach nur den Eindruck, den man nach dem Fehlen der Münchner "Granden" am Wochenende ohnehin schon hatte: Es wird so viel für die Frauen getan, wie es nötig ist, um sich nicht ernsthaft mit Kritik befassen zu müssen. Es wird aber nicht mehr als das getan.Und freilich ist das Niveau der Unterstützung für die Frauenabteilung beim FC Bayern sehr hoch. Es wäre kaum zielführend, den Münchnern zu unterstellen, sie würden wenig oder gar nichts tun. Schaut man allein auf die sportliche Entwicklung der vergangenen Jahre, dann war diese unter anderem deshalb möglich, weil finanzielle Mittel freigemacht wurden.Man ist auf dem Weg, zum vierten Mal in fünf Jahren Deutscher Meister zu werden, könnte in dieser Saison erstmals das Double aus Bundesliga-Titel und DFB-Pokal holen. <a href="https://www.spox.com/fussball/listen/nie-im-leben-wuerde-ich-zu-bayern-gehen-lena-oberdorf-hat-es-sich-wohl-anders-ueberlegt-fuer-eine-rekordsumme/6728508" target="_blank">Für Lena Oberdorf wurde im vergangenen Sommer eine verhältnismäßig riesige Summe</a>, die medial zwischen 200.000 und 250.000 Euro geschätzt wird, auf den Tisch gelegt – Rekord in der Bundesliga und damit auch bei den Bayern.Viermal durften die Frauen in den vergangenen Jahren in der Allianz Arena spielen und auch der Staff rund um das Team wurde sukzessive vergrößert. Die Trainingsbedingungen, das professionelle Umfeld und die Kapazitäten für kompetentes Personal in der sportlichen Leitung - all das sind Dinge, die sich der FC Bayern zu Recht auf die Fahne schreiben kann.Und auch die Anwesenheitsdebatte sollte man nicht viel größer fahren als notwendig. Herbert Hainer ist oft zu Gast bei den Spielen der Frauen. Auch andere Bosse haben sich hier und da blicken lassen.

Nicht alles schlecht beim FC Bayern – aber darum geht es nicht

Allzu klein sollten sich die Verantwortlichen der Frauenabteilung dabei aber auch nicht machen. Allen voran Bianca Rech, die um jeden Zentimeter an Weiterentwicklung und Entscheidungen rund um die Frauen kämpft und auch kämpfen muss."Die Unterstützung und die Wertschätzung, die wir vom ganzen Verein, von Präsident Herbert Hainer wie vom gesamten Vorstand erhalten, ist sehr gut", sagte die Direktorin der Abteilung am Wochenende: "Wir haben eine tolle Infrastruktur, eine große Qualität im Kader und konnten uns in den vergangenen Jahren erfolgreich weiterentwickeln."Was sollte sie auch anderes sagen? Ihre Kämpfe für noch mehr Unterstützung muss sie intern austragen und macht das in der Regel auch sehr gut. <a href="https://www.goal.com/de/indivisa/listen/kein-wachstum-und-ein-grosses-dilemma-wie-der-sparkurs-des-fc-bayern-muenchen-die-frauen-trifft/blt4fa304e89d4a4b93" target="_blank">Bei der leidigen Stadionthematik</a> gab man bisher zum Beispiel kein souveränes Bild ab.Noch im vergangenen Sommer klangen Rech und Co. sehr optimistisch, dass es das eine oder andere Highlightspiel in der Allianz Arena geben könnte. <a href="https://www.spox.com/fussball/listen/kein-wachstum-und-ein-grosses-dilemma-wie-der-sparkurs-des-fc-bayern-muenchen-die-frauen-trifft/blt4fa304e89d4a4b93" target="_blank">Stattdessen: Rückschritt. Aus Kostengründen wurden ihnen weitere Spiele dort verweigert.</a> Öffentlich geben sich alle diplomatisch und verständnisvoll. Intern dürfte es schon das eine oder andere Fragezeichen gegeben haben.In der Vergangenheit wurde im Fußball der Frauen häufig über die Querfinanzierung der Männerabteilungen diskutiert. Diese Debatten werden jedoch oftmals falsch geführt, weil sie den historischen Kontext ausklammern. Überall in Deutschland waren es Männer, die ihre Macht dazu ausgenutzt haben, den Fußball der Frauen klein zu halten und dessen Entwicklung zu blockieren.Das bedeutet nicht, dass man deshalb wirtschaftlich unvernünftig werden muss. Doch es geht in diesem Fall auch nicht um Beträge, die eine ernsthafte Bedrohung für einen der umsatzstärksten Fußballklubs der Welt darstellen würden.

FC Bayern Frauen im Aufschwung

Immerhin: Auch bei diesem Thema gibt es wohl etwas Licht am Ende des Tunnels. Sollte es der SpVgg Unterhaching gelingen, den Sportpark zu kaufen, ist eine Zusammenarbeit mit den Frauen des FC Bayern sehr wahrscheinlich.Es wird spannend zu sehen, wie sehr der Klub in den kommenden Jahren bereit sein wird, in die Frauen zu investieren. In ganz Europa steigt die Bereitschaft bei Topklubs von Jahr zu Jahr. Teils haben die Klubs auch andere Voraussetzungen als der FC Bayern - wie im Männerfußball auch.Umso wichtiger wäre auch der Schritt nach Unterhaching, um bei den Einnahmen neue Möglichkeiten zu eröffnen. Auch hier muss sich der Gesamtverein aber in Zukunft strecken. Beim Marketing war der Aufwand in der Vergangenheit selbst rund um die großen Spiele in der Arena eher überschaubar.Es muss der Anspruch eines so großen Vereins sein, die Frauen für ihre Erfolge dahingehend zu belohnen, dass sie sichtbarer werden. Sichtbarer im Ticketing auf der Homepage, sichtbarer bei Marketingaktionen und sichtbarer auf jeglichen Events – intern wie extern.Stattdessen läuft vieles genauso, wie es Dreesen mit seinen Worten vermittelt hat - wenn auch nicht explizit: Die Frauen sollen froh sein, dass es überhaupt Unterstützung gibt. Sicherlich ist es nicht der wichtigste Punkt, ob ein Verantwortlicher das Spiel besucht oder nicht. Aber bei Wertschätzung geht es letztlich auch um Symbolik.Symbolik, mit der man mit Nachdruck seine Unterstützung zeigen kann. Diese Chance hat man ebenso verpasst wie das Eingeständnis, dass man kein gutes Bild abgegeben hat.Der FC Bayern hat viel bewegt im Fußball der Frauen. Aber er könnte noch viel mehr bewegen – und selbst sogar davon profitieren, wenn man sich in Erinnerung ruft, wie groß das Wachstumspotenzial dieses Sports ist. Das ist der Kern der Kritik, der man sich in München stellen sollte, statt sie einfach abzubügeln.

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VfL Osnabrück - TSV 1860 München

Hansa Rostock - 1. FC Saarbrücken

Dynamo Dresden - SV Wehen Weisbaden

Hannover 96 II - Dynamo Dresden

TSV 1860 München - Energie Cottbus

Alemannia Aachen - Arminia Bielefeld

Rot-Weiss Essen - Hansa Rostock

1. FC Saarbrücken - FC Erzgebirge Aue

VfL Osnabrück - Hansa Rostock

SV Wehen Wiesbaden - 1. FC Saarbrücken

Dynamo Dresden - VfL Osnabrück

TSV 1860 München - Alemannia Aachen

1. FC Saarbrücken - Dynamo Dresden

Schwache Reaktion auf Kritik von Giulia Gwinn: Der FC Bayern München hat eine große Chance verpasst | SPOX

Jan-Christian Dreesen reagiert auf die Kritik von Giulia Gwinn - und bestätigt ihren Punkt damit ungewollt. Eine kommentierende Analyse.

Schwache Reaktion auf Kritik von Giulia Gwinn: Der FC Bayern München hat eine große Chance verpasst

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