Der ehemalige DFB-Torhüter Jens Lehmann hat im Gespräch mit Sky die Entscheidung von Bundestrainer Julian Nagelsmann kritisiert, Mats Hummels nicht für die Europameisterschaft im eigenen Land zu berücksichtigen. Der 54-Jährige hätte auch in der Startelf einige Veränderungen vorgenommen.
"Wenn man so ein Geschenk erhält, dass zwei Innenverteidiger im Finale der Champions League in einer Mannschaft spielen, und man einen davon nicht mitnimmt, ist das sicherlich ein Fehler", sagte Lehmann: "Ich hätte bei der EM Hummels und Nico Schlotterbeck in der Innenverteidigung aufgestellt. Ob Antonio Rüdiger Chef ist, weiß ich nicht. Man muss gut harmonieren, da gibt es weniger eine klare Hierarchie, die benötigt man da nicht so sehr."
Auch andere Personalentscheidungen von Nagelsmann sieht der ehemalige BVB-Keeper kritisch. So sei die Rechtsverteidigerposition "nach wie vor keine, die von Joshua Kimmich gespielt werden sollte". Es gebe andere Optionen: "Zum Beispiel mit Yann Bisseck einen jungen Mann bei Inter Mailand, der gerade italienischer Meister geworden ist und dort immerhin 21 Pflichtspiele absolviert hat." Seine Nichtberücksichtigung sei "komisch". Kimmich sehe er eher als "Verbindungsspieler" im zentralen Mittelfeld.
Dort wiederum ist Lehmann "ein Fan" von Ilkay Gündogan. Den Kapitän des DFB-Teams würde er "immer spielen lassen - genauso übrigens wie Leroy Sané". Allerdings wäre Gündogan bei ihm eher in einer defensiveren Rolle zu Hause.