Toni Kroos verabschiedet sich zum zweiten Mal: An wem arbeiten sich die Deutschen in Zukunft ab?

Justin Kraft
23. Mai 202411:01
SPOXgetty
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Toni Kroos wird das DFB-Team nach seinem Blitzcomeback für die Europameisterschaft 2024 schon wieder verlassen. Doch wer kann sein Nachfolger werden? Und an welchem Mittelfeldspieler reiben sich die Deutschen zukünftig unnötig auf?

Toni Kroos beendet seine Karriere. Zwar ist sein Ansehen hierzulande in den vergangenen Jahren gestiegen, doch "Querpass-Toni" wird auch heute nicht von allen Fans verehrt.

Deutschland und seine Mittelfeldspieler - ein ewiges Mysterium. Von "Chefchen" Bastian Schweinsteiger bis "Feigling" Lothar Matthäus: Die Beziehung von Fußball-Deutschland zu seinen Strategen, Takt- und Rhythmusgebern ist, nun ja, mindestens kompliziert.

In einem Land, das sich über viele Jahrzehnte hinweg als Nation der "Tugenden" definiert hat - also Kampf, Laufbereitschaft, Wille und viele, eher sehr viele Zweikämpfe - sorgt es bis heute für Irritationen, wenn jemand den Ball mit seinen Füßen nicht nur streicheln kann, sondern damit auch noch in der Lage ist, dem Spiel eine künstlerische Note zu verleihen.

Selbst Franz Beckenbauer kam nicht ohne Skepsis und Kritik an seinem Spielstil durch seine Karriere. Nahezu argwöhnisch wurde vor allem nach Niederlagen auf sein Trikot geschaut, das nicht selten kaum Spuren von Dreck nachwies. Während Spieler wie Hans-Georg Schwarzenbeck eine Grätsche nach der anderen auspackten, hielt sich der Kaiser ausgerechnet bei den vermeintlich deutschen Tugenden zurück.

Schweinsteiger musste erst in einem WM-Finale bluten und seinen gezeichneten Körper nach diversen weiteren Zweikämpfen zum goldenen Pokal schleppen, ehe ihm in Deutschland der Respekt zukam, den er sich schon früher verdient hatte. Matthäus wurde trotz WM-Titel 1990 dafür kritisiert, dass er den von Andi Brehme verwandelten Elfmeter nicht selbst übernahm.

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