Schiedsrichter-Chef Knut Kircher hat scharfe Kritik am Verhalten des ehemaligen Unparteiischen Manuel Gräfe geübt. Außerdem stärkte er Felix Zwayer den Rücken.
Gräfe ist seit seinem Karriereende zum Chefkritiker aufgestiegen. Im Mittelpunkt seiner Kritik stand häufig Zwayer, den der ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter auch während der Europameisterschaft aufgrund dessen Verwicklungen in den Wettskandal im Jahr 2005 wiederholt an den Pranger gestellt hatte. Die Ansetzung für das Halbfinale zwischen England und der Niederlande sei "Wahnsinn" gewesen.
"In Manuel Gräfe sehe ich nach wie vor einen sehr guten ehemaligen Bundesliga-Schiedsrichter. Mit Blick auf sein heutiges Vorgehen kenne und verstehe ich die dahintersteckende Motivation nicht. Gerade beim Thema Felix Zwayer, an dessen Integrität ich überhaupt keine Zweifel habe", sagte Kircher im Interview mit dem kicker.
Der Fall Zwayer sei "zivilrechtlich wie sportjuristisch abgeschlossen" worden, betonte der 55-Jährige: "Damit ist das Kapitel für mich geschlossen. Diese Chance muss in unserer Gesellschaft doch jeder bekommen. Wenn jemand tatsächlich daran interessiert ist, das deutsche Schiedsrichterwesen in einem konstruktiven Austausch weiterzubringen, dann ist er herzlich willkommen."
Dann ging Kircher nochmals genauer auf Gräfe ein: "Aber das nehme ich in diesem Fall leider nicht wahr, sondern eher eine persönliche Verbitterungsstörung."