"Weißwurst-Filiale von Kaisers Gnaden": Wie sich das Verhältnis zwischen dem FC Bayern und RB wandelte

Nino Duit
25. April 202413:18
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Einst unterstützte der FC Bayern Red Bulls Einstieg in den Fußball - mittlerweile bedienen sich die Münchner regelmäßig im RB-Imperium. Nun soll RB-Macher Ralf Rangnick den Trainerposten übernehmen.

Eine erste Version dieses Artikels erschien im Oktober 2023, damals bahnte sich Max Eberls Wechsel zum FC Bayern an.

Als sich der Getränkekonzern Red Bull 2005 aufmachte, den österreichischen Traditionsklub Austria Salzburg auszulöschen und ein weltweites Fußball-Imperium zu errichten, spielte der FC Bayern München eine entscheidende Rolle. "Ohne mein Mitwirken hätte Mateschitz das Projekt wohl fallen gelassen", sagte der kürzlich verstorbene Franz Beckenbauer, damals war er Präsident des FC Bayern.

Die Lichtgestalt des deutschen Fußballs diente dem mittlerweile ebenfalls verstorbenen Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz als Berater. "Wenn der Fußball so eine Chance bekommt, dass ein Unternehmen wie Red Bull einsteigt, war meine Antwort auf die Frage von Mateschitz klar", sagte Beckenbauer. "Ich habe mich gerne dazu bereit erklärt, ihn als Freund auf diesem Weg zu begleiten."

Beckenbauer und somit gewissermaßen der FC Bayern versorgten Mateschitz und Red Bull in der Anfangszeit mit Expertise und Personal. Bereits im Sommer 2005 wechselten die Altstars Thomas Linke und Alexander Zickler von München nach Salzburg, bald folgte per Leihe Nachwuchshoffnung Markus Steinhöfer. Das Traineramt übernahm Giovanni Trapattoni, auch die ehemaligen Münchner Hansi Flick, Thorsten Fink und Lothar Matthäus gehörten zeitweise dem Trainerstab an. Als Sportdirektor fungierte Oliver Kreuzer.

"Weißwurst-Filiale von Kaisers Gnaden", spottete die österreichische Boulevard-Zeitung Krone. In beachtlichem Tempo, mit erheblichen finanziellen Investitionen und begleitet von Dauerkritik schuf der Konzern in den darauffolgenden Jahren weitere Klubs - in Brasilien, den USA und 2009 schließlich in Leipzig. Seit der Verpflichtung von Ralf Rangnick verfolgen sie ein durchgängiges, funktionierendes Konzept.

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