"Ich bin unendlich geschockt": WM-Held Andreas Brehme ist tot

SPOX
20. Februar 202412:38
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Kurz nach Franz Beckenbauer verliert der deutschen Fußball erneut einen ganz Großen: Andreas Brehme ist überraschend gestorben. Der Weltmeister-Torschütze von 1990 wurde 63 Jahre alt.

8. Juli 1990 - Andreas Brehme erinnerte sich bis zuletzt, als wäre es gestern gewesen. Natürlich. WM-Finale gegen Argentinien, 73.603 Zuschauer im Stadio Olimpico, Millionen vor dem Fernseher, die Entscheidung naht. Pass in die Tiefe von Lothar Matthäus, Roberto Sensini grätscht, Rudi Völler fällt, Schiedsrichter Edgardo Codesal Mendez pfeift. Elfmeter. Die Argentinier sind außer sich, Diego Maradona will es nicht wahrhaben, ein anderer schießt den Ball, der schon auf dem Punkt lag, weg. Doch Brehme bleibt cool. Und feiert am Ende mit Franz Beckenbauer den WM-Titel.

Nur 44 Tage nach dem Kaiser ist nun auch Brehme gestorben, in der Nacht zu Dienstag hörte sein Herz auf zu schlagen. Im Alter von 63 Jahren. Die Fußballwelt kann es nicht fassen, die Trauer ist riesig. "Andi war unser WM-Held, aber für mich noch viel mehr - er war mein enger Freund und Begleiter bis zum heutigen Tag. Seine wunderbare Lebensfreude wird mir fehlen", sagte Rudi Völler. Und Uli Hoeneß meinte: "Niemand von uns wird Andreas Brehme jemals vergessen - weil er mehr ist als ein 1:0 im WM-Finale von Rom. Wir haben einen großartigen Menschen und einen treuen Freund verloren."

Dieser Elfmeter von Rom, immer wieder musste Brehme davon erzählen. "Egal wo ich bin, am Flughafen, beim Einkaufen, immer wieder werde ich danach gefragt", sagte Brehme einst dem SID. "Ich habe nicht daran gedacht, was dieser Elfmeter für eine Bedeutung hat. Ich habe gar nichts gedacht", sagt der Hamburger Jung über den wohl wichtigsten Moment seiner Karriere.

Kurzer Anlauf, mit rechts flach ins linke Eck, Sergio Goycochea, der Elfmetertöter, streckt sich vergebens, 85. Minute, 1:0 für Deutschland. Die Warterei bis zum Schuss sei schlimm gewesen, sagte Brehme. Sieben, acht Minuten habe es gefühlt gedauert - dabei waren es "nur" 117 Sekunden. Aber Völler hatte ja auch noch gerufen: "Andi, wenn du den reinmachst, sind wir Weltmeister." Brehme genervt: "Schönen Dank auch."

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