Es war die strittigste Szene beim Sonntagsspiel zwischen Borussia Dortmund und Meister Bayer Leverkusen: Emre Can gegen Jeremie Frimpong. TV-Experte Sami Khedira legte sich fest auf Elfmeter und Rot für den BVB-Kapitän. Schiedsrichter Daniel Siebert widersprach und erklärte, warum der Weltmeister mit seiner Einschätzung daneben lag.
"Dieser Sieg ist nicht gestohlen": Leverkusen rettet Serie beim BVB
Es ist die 30. Minute im Signal Iduna Park in Dortmund. Leverkusen-Regisseur Granit Xhaka steckt einen Ball in den BVB-Strafraum durch, dann geht der einlaufende Jeremie Frimpong zu Boden, getroffen von Dortmunds Emre Can. Die Pfeife von Schiedsrichter Daniel Siebert bleibt stumm. Es folgte eine kurze Überprüfung durch den VAR Frank Willenborg, offensichtlich geht es um den Ort des Vergehens, innerhalb oder außerhalb des BVB-Strafraums. Kurz darauf wird das Spiel fortgesetzt, das Foul bleibt ungeahndet.
Für DAZN-Experte Sami Khedira war der Fall klar: Es hätte Elfmeter für Leverkusen und die Rote Karte für Can geben müssen. Auch nach dem Spiel blieb der frühere deutsche Nationalspieler bei dieser Einschätzung, der Siebert im Interview widersprach.
Der Unparteiische räumte ein, das klare Foul an Frimpong schlicht übersehen zu haben. "Mein Blick ist Grimaldo gefolgt, weil ich dachte, er ist der Empfänger des Passes. Er läuft genauso ein und dabei haben wir den Tritt übersehen", sagte Siebert im DAZN-Interview. "Natürlich wurde die Szene vom VAR gecheckt. Deshalb wundere ich mich ein wenig über Sami Khedira, weil über die Anzeigetafel gezeigt wurde: Vergehen ja, aber außerhalb, und deshalb nicht VAR-relevant. Und dementsprechend ging das Spiel weiter."
Dabei ging es offensichtlich um Millimeter. Wie Siebert anhand der TV-Bilder erklärte, befand sich zwar Frimpongs Fuß auf der Strafraumlinie, doch die Achillesferse des Niederländers, die von Can getroffen wurde, eben nicht. VAR Willenborg habe keinen eindeutigen Beweis erbringen können, dass der Tritt tatsächlich auf der Linie stattgefunden habe.