Der 1. FC Nürnberg muss im Kampf um den Klassenerhalt den Umweg über die Relegation gehen. Der Club kam gegen Holstein Kiel nicht über ein 1:1 hinaus. Künftig drittklassig sind dafür Dynamo Dresden und Wehen Wiesbaden. Der Karlsruher SC ist indes gerettet.
Ein Jahr nach dem Abstieg aus der Bundesliga trifft Nürnberg in zwei Spielen (7. Juli und 11. Juli) auf den Dritten der 3. Liga.
Patrick Erras (3.) brachte die Gäste früh in Führung. Kiels Torhüter Ioannis Gelios hatte zuvor gepatzt. Nürnberg ließ es in der Folge etwas ruhiger angehen, Kiel wurde stärker. Dennoch bot sich den Franken die Chance zum zweiten Treffer kurz vor der Pause. Johannes Geis traf mit einem Freistoß aber nur die Unterkante der Latte (45.).
Zu Beginn des zweiten Durchgangs drängte Kiel auf den Ausgleich, dieser gelang Lion Lauberbach (67.). Am Ende warf Nürnberg alles nach vorne - es half nichts.
"Das haben wir uns anders vorgestellt", sagte Trainer Jens Keller nach der Partie. Torhüter Christian Mathenia nahm indes seine Mitspieler in die Pflicht, "Wir müssen einfach den Verein in dieser Liga halten. Wir müssen uns heute ärgern und ab morgen auf die Relegation vorbereiten", sagte er bei Sky.
Karlsruher SC schafft Klassenerhalt
Der Karlsruher SC hat sich in einem dramatischen Saisonfinale den Klassenerhalt gesichert. Der KSC kam zu einem 2:1 (1:1) bei der SpVgg Greuther Fürth und profitierte von der Schützenhilfe der Kieler Schützenhilfe.
Fürth erwischte einen Blitzstart und ging durch Daniel Keita-Ruel (2.) in Führung. Der KSC drehte durch Dominik Kother (21.) und Philipp Hofmann (61., Foulelfmeter) aber die Begegnung.
Fürth war über weite Strecke die bessere Mannschaft, Keita-Ruel (49.) vergab aber die große Chance zur erneuten Führung. Der KSC brachte den Erfolg über die Zeit.
"Wir sind alle sehr glücklich. Ich kann das noch gar nicht richtig in Worte fassen. Wir haben nie den Glauben verloren", sagte Coach Christian Eichner. Die KSC-Spieler tanzten nach der Rettung ausgelassen im Kreis und sangen: "Nie mehr 3. Liga."
Dresden und Wehen steigen in 3. Liga ab
Der SV Wehen Wiesbaden verabschiedet sich nur ein Jahr nach dem Aufstieg wieder aus der 2. Liga. Das Team von Trainer Rüdiger Rehm gewann beim Saisonfinale gegen den FC St. Pauli zwar mit 5:3 (3:2), steigt aber dennoch in die 3. Liga ab. Schon vor dem 34. Spieltag waren die Chancen auf den Klassenerhalt nur noch theoretischer Natur gewesen.
"Wir haben versucht, alles in den Funken Hoffnung zu stecken, der noch da war", sagte Rehm: "Die Jungs haben mich heute sehr glücklich gemacht. Die Chancen waren immer mal da, aber am Ende hat es nicht gereicht.
Stefan Aigner (11./38.) und Phillip Tietz (12./61., Foulelfmeter/66.) erzielten die Tore der Gastgeber. Leo Östigard (25.) und Henk Veerman (32.) glichen in einer unterhaltsamen Partie zwischenzeitlich für die Hamburger aus, Veermans (73.) zweites Tor war bedeutungslos.
Auch Dynamo Dresden ist abgestiegen. Das Team von Markus Kauczinski kam trotz einer Zwei-Tore-Führung gegen den VfL Osnabrück nicht über ein 2:2 (1:0) hinaus und muss als Tabellenletzter den Gang in die 3. Liga antreten. Dynamo hatte ebenfalls nur minimale Chancen auf eine Rettung.
Für Dresden, das aufgrund einer Mannschafts-Quarantäne nach dem Restart der Liga ein Mammutprogramm absolvieren musste und gegen Osnabrück das neunte Spiel in 29 Tagen bestritt, ist es der dritte Zweitliga-Abstieg der Vereinsgeschichte. Marco Terrazzino (23.) brachte die Sachsen in Führung. Patrick Schmidt (59.) erhöhte für die Gastgeber, die bis zur letzten Minute erbittert kämpften. Anas Ouahim (76.) gelang der Anschlusstreffer, Augenblicke später glich Niklas Schmidt (81.) aus.
"Wir haben gezeigt, dass wir erhobenen Hauptes aus der Liga gehen. Wir haben unseren Teil der Abmachung eingehalten und bis zum Schluss alles reingehauen", sagte Dynamo-Coach Kauczinski.
2. Bundesliga: Die Ergebnisse im Tabellenkeller
Heim | Gast | Ergebnis |
Holstein Kiel | 1. FC Nürnberg | 1:1 |
SpVgg Greuther Fürth | Karlsruher SC | 1:2 |
SV Wehen Wiesbaden | FC St. Pauli | 5:3 |
Dynamo Dresden | VfL Osnabrück | 2:2 |
2. Liga: Die Abschlusstabelle der Saison 2019/20
Platz | Team | Sp. | Tore | Diff | Pkt. |
1. | Arminia Bielefeld | 34 | 65:30 | 35 | 68 |
2. | VfB Stuttgart | 34 | 62:41 | 21 | 58 |
3. | 1. FC Heidenheim | 34 | 45:36 | 9 | 55 |
4. | Hamburger SV | 34 | 62:46 | 14 | 54 |
5. | SV Darmstadt 98 | 34 | 48:43 | 5 | 52 |
6. | Hannover 96 | 34 | 54:49 | 5 | 48 |
7. | FC Erzgebirge Aue | 34 | 46:48 | -2 | 47 |
8. | VfL Bochum | 34 | 53:51 | 2 | 46 |
9. | SpVgg Greuther Fürth | 34 | 46:45 | 1 | 44 |
10. | Holstein Kiel | 34 | 53:56 | -3 | 43 |
11. | SV Sandhausen | 34 | 43:45 | -2 | 43 |
12. | SSV Jahn Regensburg | 34 | 50:56 | -6 | 43 |
13. | VfL Osnabrück | 34 | 46:48 | -2 | 40 |
14. | FC Sankt Pauli | 34 | 41:50 | -9 | 39 |
15. | Karlsruher SC | 34 | 45:56 | -11 | 37 |
16. | 1. FC Nürnberg | 34 | 45:58 | -13 | 37 |
17. | SV Wehen Wiesbaden | 34 | 45:65 | -20 | 34 |
18. | SG Dynamo Dresden | 34 | 32:58 | -26 | 32 |