Bayer 04 Leverkusen - AEK Larnaka 4:2: Glanzlose Werkself dreht Spiel gegen Larnaka

Jonas Rütten
05. Oktober 201800:03
Holte gegen AEK Larnaka erneut für Bayer 04 die Kohlen aus dem Feuer: Kai Havertz.getty
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Bayer Leverkusen hat im zweiten Europa-League-Spiel den zweiten Sieg geholt und steht in der Gruppe A somit weiter an der Spitze. Gegen AEK Larnaka gewann die Werkself ohne zu glänzen mit 4:2 (1:1) und rehabilitierte sich somit ein Stück weit für die 2:4-Pleite am Wochenende gegen den BVB.

Heiko Herrlich stellte im Vergleich zum Samstag auf "nur" drei Positionen um und brachte Dragovic, Bailey und Bellarabi für Tah, Brandt und Alario. Die Werkself brauchte dennoch zehn Minuten um in die Partie zu finden, setzte dann aber durch einen Pfostenknaller von Sven Bender nach einem Eckball das erste Ausrufezeichen (14.).

Bayer formierte sich gegen den Ball in einem 4-4-2, in dem Havertz und Volland als Doppelspitze die Zyprioten bereits im Spielaufbau stören sollten. Larnaka setzte seinerseits im 5-4-1 auf schnelle Gegenstöße und Standardsituationen. Eine davon führte zur überraschenden Führung der Gäste durch Trickovski (25.), bei der Dragovic im Zentrum keine gute Figur machte.

Die Wekself tat sich in der Folge schwer, über die Außen in den Rücken der Abwehr zu kommen und spielte es im letzten Drittel oftmals zu kompliziert. Großchancen blieben daher bis zum schön herausgespielten Ausgleich durch den starken Havertz (44.) Mangelware.

Herrlich brachte nach der Pause Alario für Bailey, wodurch Bayer nochmals offensiver wurde. Der Mut zum Risiko zahlte sich aus, denn der Joker stach nur drei Minuten nach Wiederbeginn (49.). Larnaka stellte auf ein 4-3-3 um und blieb im Spiel, was auch an der wackeligen Leverkusener Defensive lag.

Bayer verlor zunehmend den Rhythmus, verwaltete nur noch das Ergebnis und kam erst spät durch das zweite Tor von Alario zur vermeintlichen Vorentscheidung. Jedvaj machte das Spiel kurz vor Schluss mit einem kapitalen Stellungsfehler nochmal spannend, Brandt sorgte nur eine Minute später jedoch endgültig für klare Verhältnisse.

Daten des Spiels Bayer 04 Leverkusen gegen AEK Larnaka

Tore: 0:1 Trickovski (25.), 1:1 Havertz (44.), 2:1 Alario (49.), 3:1 Alario (88.), Raspas (91.), 4:2 Brandt (92.)

  • Kai Havertz war an vier der bisherigen fünf Tore von Leverkusen in der diesjährigen Europa League direkt beteiligt. Damit ist er aktuell Topscorer des Wettbewerbs.

Star des Spiels: Kai Havertz (Bayer Leverkusen)

War der Fixpunkt in Bayers Offensive: Leitete seinen eigenen Treffer zum Ausgleich mit einem dynamischen Antritt und überlegtem Zuspiel auf Bellarabi selbst ein. Hatte auch bei Alarios Führungstreffer die Füße, beziehunsweise die Schulter entscheidend im Spiel. Hätte beinahe für das Tor des Monats gesorgt, scheiterte aber per Fallrückzieher an Keeper Tono. An seiner Zweikampfquote muss der Jung-Nationalspieler allerdings noch arbeiten (10 Prozent). Wurde in der 70. unter Standing Ovations und Sprechchören ausgewechselt.

Flop des Spiels: Mitchell Weiser (Bayer Leverkusen)

Machte nicht immer den sichersten Eindruck auf seiner rechten Seite und brachte auch offensiv im Zusammenspiel mit Bellarabi und Bailey nicht viel auf die Reihe. Leistete sich zudem die meisten Ballverluste der Leverkusener (20) und gewann nur 30 Prozent seiner direkten Duelle.

Der Schiedsrichter: Yevhen Aranovskiy (Ukraine)

Hatte zunächst wenig Probleme, weil keine kniffligen Entscheidungen zu treffen waren. Verweigerte Mitte der ersten Halbzeit den Hausherren jedoch einen klaren Foulelfmeter, als Havertz im Sechzehner von Gonzalez gelegt wurde (29.). Im Gegenzug hätte sich Bellarabi für sein überhartes Einsteigen nach einer knappen halben Stunde nicht beschweren dürfen. Gut hingegen seine Beurteilung der Schwalbe von Gonzalez im Leverkusener Sechzehner, die Aranovskiy folgerichtig mit Gelb bedachte (41.). Bei Bayers Führungstreffer durch Alario pennte das Gespann im Kollektiv und das gleich doppelt, weil Havertz den Ball mit dem Arm abfälschte und Alario anschließend aus Abseitsstellung vollendete.

Bayer Leverkusen - AEK Larnaka: Die Reaktionen der Trainer

Heiko Herrlich (Trainer Bayer Leverkusen): "Wir freuen uns, dass wir im zweiten Spiel unseren zweiten Sieg eingefahren haben. Wir sind nach dem 0:1 ruhig geblieben, haben konzentriert weitergespielt. Wir sind kurz nach der Halbzeit belohnt worden. Wir hätten den Sack früher zumachen können. Wir freuen uns über sechs Punkte und tanken durch den Sieg Selbstvertrauen."

Iraola Sagarna (Trainer AEK Larnaka): "Ich bin mit meinen Spielern sehr zufrieden. Wir hatten einige sehr gute Szenen. Das 1:1 kurz vor der Pause war eine Schlüsselszene. Das 1:2 kurz nach Wiederanpfiff war regelwidrig und hätte nicht zählen dürfen. Wir waren nicht so weit von einem Punktgewinn entfernt."