"Sieg für die Ehre" verstärkt VfB-Selbstvertrauen

SPOX
28. November 200713:19
SPOXGetty
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Stuttgart - Nach dem ersten Sieg des VfB Stuttgart auf der Abschiedstour durch die Champions League kündigte Nationalspieler Thomas Hitzlsperger die baldige Rückkehr an.

"Wir haben bewiesen, dass wir auch auf diesem Niveau gegen starke Teams gewinnen können. Jetzt werden wir in der Bundesliga alles dafür tun, um im nächsten Jahr wieder dabei zu sein", sagte der Mittelfeldakteur nach dem 3:2 (1:1) des deutschen Meisters im vorletzten Vorrundenspiel gegen den schottischen Rekord-Titelträger Glasgow Rangers.

Schon am Samstag im Heimspiel gegen Borussia Dortmund wollen die Schwaben nach dem "Sieg für die Ehre" in Europas Königsklasse ihre Aufholjagd in der Liga fortsetzen und den Abstand zur Spitze mit dem angestrebten fünften Erfolg in Serie verkürzen.

Beck-Verletzung trübt Freude über Sieg

"Wir haben weiter Selbstvertrauen getankt. Die Mannschaft ist wieder auf einem sehr guten Level", erklärte Meistertrainer Armin Veh: "Aber es wird nicht gefeiert. Die volle Konzentration gilt der Partie gegen Dortmund."

Ohnehin wurde die Freude beim VfB, dessen Sieg am Abschied von der Europacup-Bühne nichts mehr ändert, getrübt. U-21-Nationalspieler Andreas Beck zog sich in der Schlussphase einen Innenbandriss im Knie zu und fällt für den Rest der Hinrunde aus.

Gomez fällt auch gegen BVB aus

Zudem wurde bei Nationalstürmer Mario Gomez, bei dem zunächst eine Blockade im Brustwirbelbereich diagnostiziert worden war, eine Rippenfellentzündung festgestellt. Damit wird der Top-Torjäger, der schon gegen die Rangers pausierte, mit großer Sicherheit auch gegen Dortmund fehlen.

"Ich freue mich zwar über den Sieg, den wir uns, unseren Fans und dem deutschen Fußball schuldig waren, aber das sind natürlich wieder zwei Wermutstropfen", meinte Manager Horst Heldt, der ein Mitwirken von Gomez gegen den BVB "vom Gefühl als unwahrscheinlich" einstufte.

Da kommt es dem VfB gelegen, dass Neuzugang Ciprian Marica immer besser in Form kommt. Mit einem Traumtor per Hacke aus der Luft sorgte der Rumäne fünf Minuten vor Schluss für die Entscheidung und kündigte weitere Großtaten in der Liga an.

Marica und Cacau tanken Selbstvertrauen 

"Ich glaube, dass ich die Umstellung jetzt gepackt habe. Ich bin gut in Form und will dem Team weiterhelfen", erklärte der lange Zeit kritisierte 22-Jährige, der zu Saisonbeginn für acht Millionen Euro als teuerster Neuzugang der Klubgeschichte von Schachtjor Donezk verpflichtet worden und schon beim 4:1 am vergangenen Samstag bei Eintracht Frankfurt mit einem Treffer und einer Torvorlage überzeugt hatte.

Weiteres Selbstvertrauen tankte auch Sturmpartner Cacau, der vor 51.000 Zuschauern im ausverkauften Gottlieb-Daimler-Stadion ebenfalls per Hacke zum zwischenzeitlichen 1:1 (45.+2) getroffen hatte.

Schaulaufen im Nou Camp 

"Ich wollte unbedingt in der Champions League treffen. Das Tor bedeutet mir sehr viel", sagte der Brasilianer. Heldt lobte die "große Moral der gesamten Mannschaft", die sich auch durch den 0:1-Rückstand durch Charles Adam (27.) und dem zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich durch Rangers-Kapitän Barry Ferguson (70.) nicht beirren ließ und sich durch die Treffer von Cacau, dem Mexikaner Pavel Pardo (62.) sowie Marica den Sieg erkämpfte.

Im letzten Vorrundenspiel am 12. Dezember beim bereits für das Achtelfinale qualifizierten spanischen Renommierklub FC Barcelona will der VfB mit einem guten Auftritt seinen zuletzt ramponierten internationalen Ruf weiter aufpolieren.

Rangers-Teammanager Walter Smith hakte die Niederlage unterdessen schnell ab. "Nun haben wir gegen Olympique Lyon ein echtes Endspiel. Wir haben unser Schicksal weiter in der eigenen Hand", sagte Smith. Glasgow würde ein Remis zum Achtelfinaleinzug reichen.