Im Transferpoker um Bayern Münchens scheidenden Innenverteidiger David Alaba macht der FC Barcelona mit seinem neu gewählten Präsidenten Joan Laporta offenbar Ernst.
Wie die spanische Sporttageszeitung As berichtet, habe es bereits vergangene Woche ein Treffen zwischen Alabas Beratern Pini Zahavi und Fali Ramadani und Laporta gegeben. Dabei soll er die Alaba-Seite um Geduld gebeten haben, bis er zum Präsidenten gewählt wird und dem Wunschspieler ein Angebot unterbreiten kann.
Das ist nun eingetreten: Laporta, der bereits von 2003 bis 2010 Präsident der Katalanen war, wurde am Sonntag mit 54 Prozent der Stimmen zum Nachfolger von Josep Maria Bartomeu gewählt. Laporta hatte in seiner Wahlkampagne immer wieder sein gutes Verhältnis zum abwanderungswilligen Lionel Messi betont.
Abseits der dringenden Themen wie des horrende Schuldenbergs oder des Stadionneubaus sei es zunächst seine "Priorität, mit Messi zu verlängern", wie Laporta betonte. Der Vertrag des 33-Jährigen läuft im Sommer aus, bereits nach der vergangenen Saison und dem blamablen 2:8 gegen den FC Bayern im Champions-League-Viertelfinale wollte Messi den Klub auch aufgrund des angekratzten Verhältnisses zum damaligen Präsidenten Bartomeu verlassen.
Grundvoraussetzung für einen Messi-Verbleib im Sommer ist auch, dass Laporta trotz des Schuldenbergs dem Superstar eine international konkurrenzfähige Mannschaft an die Seite stellt. Und an dieser Stelle kommt Alaba ins Spiel.
Alaba-Wechsel zu Barca trotz finanzieller Schwierigkeiten?
Der Vertrag des Österreichers bei den Bayern läuft im Sommer aus. Alaba erklärte unlängst auch selbst, seinen Vertrag nicht verlängern zu werden. Zuletzt ging es lediglich um Spekulationen, welches Trikot Alaba ab der kommenden Saison tragen werde. Real Madrid gilt nach wie vor als Favorit auf eine Verpflichtung des 28 Jahre alten Defensivspielers, der sowohl auf links als auch innen verteidigen kann und außerdem auch das zentrale defensive Mittelfeld seine Lieblingsposition nennt.
Mitte Januar kursierten gar Gerüchte, dass Alaba bereits mit den Königlichen eine Einigung über einen Vierjahresvertrag geschlossen habe. Dies verwies Vater und Berater George jedoch ins Reich der Fabeln. Neben Barca und Real sollen auch der FC Chelsea und Paris Saint-Germain um die Dienste des österreichischen Nationalspielers buhlen.
Den Katalanen wurden zuletzt aufgrund der finanziell miserablen Situation und der saftigen Gehaltsforderungen der Alaba-Seite (rund 13 Mio. Euro pro Jahr) wenig Chancen im Transferpoker zugerechnet. Dies könnte sich seit der Wahl Laportas am Sonntag zum Präsidenten auch aufgrund des guten Verhältnisses zu Zahavi geändert haben.
Mit dem vieldiskutierten Wechsel im Jahr 2017 von Neymar zu PSG dank einer Klausel soll Zahavi im Umfeld des FC Barcelona zwar verbrannte Erde hinterlassen haben, allerdings gilt das Verhältnis zwischen dem Berater und dem neuen Präsidenten als sehr gut und könnte ein positives Zünglein ander Waage für einen Alaba-Wechsel sein.
Wie As weiter berichtet, sei sich Laporta jedoch klar, dass dafür auch mindestens ein Großverdiener die Katalanen verlassen müsste. Diesbezüglich bringt das Blatt Antoine Griezmann und Philippe Coutinho ins Gespräch.