Bayer ungefährdet in die Königsklasse

Kevin Niekamp
29. August 201423:48
Die Leverkusener-Offensive sicherte den erneuten Einzug in die Champions League getty
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Bayer 04 Leverkusen hat auch das Rückspiel der Playoffs gegen den FC Kopenhagen gewonnen und steht dank eines 4:0 (3:0) zum neunten Mal in der Gruppenphase der Champions League. Damit sind wieder vier deutsche Teams bei der Auslosung am Donnerstag dabei.

Vor 23.321 Zuschauern in der BayArena erwischte Leverkusen im vierten Pflichtspiel den vierten Blitzstart. Son traf nach Vorlage von Kießling nach 70 Sekunden. In der siebten Minute legte Calhanoglu per Freistoß nach.

Nach gut einer halben Stunde traf Kießling nach einem Foul an Jedvaj vom Elfmeterpunkt zum 3:0. Auch das 4:0 ging auf das Konto des Angreifers (65.), der damit an zehn der 15 Leverkusener Tore in dieser Saison direkt beteiligt ist.

Die Reaktionen:

Roger Schmidt (Trainer Bayer Leverkusen): "Auch das erste Tor war wieder kein Zufall. Wir haben wieder früh gestört. Wenn das 1:0 so früh fällt, macht man es sich natürlich leichter. Es ist wichtig, dass die Spieler spüren, dass unser Stil erfolgreich sein kann."

Stale Solbakken (Trainer FC Kopenhagen): "Das Spiel war nach sechs Minuten für uns vorbei. Wir haben uns lange auf die Partie vorbereitet, deshalb ist es schade, dass wir so frühe Gegentore bekommen haben. Meinen jungen Spielern fehlt natürlich auch die nötige Europapokal-Erfahrung."

Stefan Kießling (Bayer Leverkusen): "So ein frühes Tor spielt uns in die Karten, das gibt Selbstvertrauen. Wir freuen uns riesig, dass wir es geschafft haben. Wir sind eine geile Mannschaft und haben die richtige Mentalität."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff:

Trainer Roger Schmidt vertraut bei seinem Debüt vor heimischem Publikum der gleichen Elf, die 2:0 in Dortmund gewann und tauscht somit im Vergleich zum Hinspielsieg nur auf der Rechtsverteidigerposition. Jedvaj ersetzt trotz leichter Probleme Donati, der nicht im Kader steht.

Bei Kopenhagen nimmt Stale Solbakken zwei Änderungen vor. Antonsson, der sein 50. Europacupspiel bestreitet, ersetzt den Ex-Nürnberger Nilsson und Toutouh den Hinspieltorschützen Amartey, der wegen drei gelben Karten gesperrt ist.

2., 1:0, Son: Wie schon im Hinspiel, wie schon in Dortmund, wie schon im Pokal: Leverkusen mit dem Blitzstart. Keine 70 Sekunden sind gespielt, als Son den Ball gegen Jörgensen erobert. 25 Meter vor dem Tor landet das Leder bei Kießling, Son startet durch, bekommt den Doppelpass zurück, schließt aus 13 Metern trocken ab und trifft unten rechts. Drittes Tor im vierten Pflichtspiel für den Südkoreaner.

7., 2:0, Calhanoglu: Und Bayer macht direkt weiter. Amankwaa foult Bellarabi 22 Meter vor dem Tor. Calhanoglu waltet seinen Amtes, der Ball fliegt abgefälscht in die Tormitte. Andersen ist in die rechte Ecke unterwegs und hat keine Chance. Erstes Pflichtspieltor für den Neuzugang im Bayer-Trikot.

16.: Nach langem Hin-und-Her gibt der Assistent den dritten Bayer Treffer nicht. Son stand bei einem Abschluss von Castro deutlich im Abseits. Lange Entscheidungsfindung, richtiges Ergebnis.

30.: Nach den ersten Kopenhagener Offensivbemühungen, die in einem Freistoß und einem Eckball enden, fährt Leverkusen den Konter. Bellarabi spielt Jedvaj frei, der von Amankwaa umgestoßen wird. Clattenburg entscheidt richtigerweise auf Strafstoß.

31., 3:0, Kießling: Flach unten rechts aus Stürmersicht. Andersen ist in der falschen Ecke. Achtes Pflichtspieltor des Stürmers in der laufenden Saison.

49.: Erste gute Möglichkeit der Gäste. Amankwaas versuchter Schuss wird zur Vorlage für Toutouh, der vollkommen blank im Strafraum steht und den Ball an den Querbalken donnert. Das muss der Anschlusstreffer sein.

65., 4:0, Kießling: In einer Phase, in der das Spiel einzuschlafen drohte, erzielt Kießling sein zweites Tor des Spiels. Nach einem Freistoß von Castro aus dem Mittelkreis pennt Jörgensen und Kießling ist auf und davon. Klasse Annahme und perfekter Abschluss, Andersen ohne Chance.

Fazit: Hochverdienter Sieg für die Leverkusener, die zu jeder Zeit Herr der Lage waren und mit der Spielweise jedem Gegner Probleme bereiten können. Die frühen Tore nahmen den Dänen vorzeitig den Wind für eine Aufholjagd aus Segeln.

Der Star des Spiels: Stefan Kießling. Der Stürmer ist schon früh in der Saison in bestechender Form. Neun Tore in den ersten vier Pflichtspielen. Kießling ackerte wie gewohnt viel und legte neben seinen beiden Toren auch noch Sons Führungstreffer gedankenschnell auf. Durfte den Platz nach 73. Minuten unter Standing-Ovations verlassen.

Der Flop des Spiels: Danny Amankwaa. Der 20-Jährige verschuldete den Freistoß vor dem 2:0 und den Elfmeter. Hatte Glück, dass Clattenburg ihm beim Strafstoß auf dem Platz ließ. Bei seinen wenigen Offensivaktion harmlos und oft zu eigensinnig. 15 Minuten vor dem Ende war Feierabend.

Der Schiedsrichter: Mark Clattenburg. Hatte mit dem früh entschiedenen Spiel keinerlei Probleme. Beim vermeintlichen dritten Tor von Son zögerte sein Assistent, lag aber letztlich richtig. Der Elfmeter geht in Ordnung, bei der anschließenden Kartenwahl bewies er Fingerspitzengefühl und brachte damit keine unnötige Unruhe in die Partie.

Das fiel auf:

  • Kopenhagen erneut in der Defensive alles andere als sattelfest. Die Dänen kassierten im vierten Pflichtspiel in Folge mindestens zwei Gegentore. Gegen einfachste Pässe fanden die Dänen keine Mittel und gerieten bei jedem Pressingansatz der Leverkusener in Panik.
  • Die Leverkusener Abwehrreihe verstand es mit den beiden Sechsern zusammen gut, der Offensive zwischendurch immer wieder Verschnaufpausen zu geben, indem der Ball länger in der eigenen Hälfte gehalten wurde. Kopenhagen rückte dann weiter auf, ohne jedoch entscheidend drauf zu gehen. Die hinter der Abwehr entstehenden Räume nutzten die Leverkusener des Öfteren clever aus.
  • In der zweiten Hälfte nahm Leverkusen verständlicherweise das Tempo raus, ohne die Partie aus der Hand zu geben. Kopenhagen wusste mit dem höheren Ballbesitzanteil selten etwas anzufangen.
  • Leverkusen zeigte sich vor dem Tor äußerst effektiv: Vier der sechs Schüsse aufs Tor zappelten im Netz. Kopenhagen brachte dagegen gerade einmal einen seiner vier Versuche aufs Tor.

Bayer Leverkusen - FC Kopenhagen: Die Statistik zum Spiel