Gladbach ganz locker weiter

Florian Schimak
11. Dezember 201423:37
Torriecher: Branimir Hrgota (M.) traf gegen den FC Zürich doppeltgetty
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Am letzten Spieltag der Europa League hat sich Borussia Mönchengladbach mit 3:0 (1:0) gegen den FC Zürich durchgesetzt. Die Fohlen ziehen somit als Gruppenerster in der Runde der letzten 32 ein.

Vor 43.000 Zuschauern im Borussia-Park waren die Borussen das klar bessere Team und ließen den Gästen aus Zürich über die 90 Minuten gesehen kaum eine Chance.

In der ersten Hälfte brachte Patrick Herrmann Gladbach in Führung, nach der Pause legte Branimir Hrgota einen Doppelpack nach. Es waren seine EL-Treffer sieben und acht.

3:0! Die Wölfe bestehen ihre Reifeprüfung

Neben den Fohlen zieht auch der FC Villarreal mit einem 2:0-Erfolg gegen Limassol in die nächste Runde der Europa League ein.

Reaktionen:

Lucien Favre (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Das war insgesamt verdient. Wir sind Gruppensieger geworden, Glückwunsch an meine Mannschaft. Es war aber nicht so einfach, wie man angesichts des Ergebnisses denkt. Nummer zwei und Nummer drei waren super Tore. Wir haben das Spiel kontrolliert, auch wenn Zürich immer gefährlich war."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Coach Lucien Favre rotiert leicht. Gegen Hertha BSC standen noch Kruse, Hazard und Korb in der Startelf, heute sitzen sie alle drei auf der Bank. Dafür beginnen Traore, Wendt und Hrgota.

Auch die Schweizern von Trainer Urs Meier stellen ordentlich um. Chermiti, Alesevic, Kajevic (alle drei auf der Bank) und Nef (nicht im Kader) durften gegen den FC Thun noch von Anfang an ran, heute beginnen für sie Kukeli, Kecojevic, Schönbächler und Rodriguez.

16.: Elvedi spielt einen katastrophalen Rückpass. Genau in den Lauf von Hrgota, der im Strafraum einen Augenblick zu lange zögert und noch am Schuss gehindert wird.

23.: Schöne Aktion von Traore, der sich auch rechts bis zur Grundlinie durchsetzt und auf Raffael zurücklegt, doch der Brasilianer gerät in Rücklage. Drei Meter über den Kasten.

32., 1:0, Herrmann: Ein eigentlich als Querpass gedachtes Zuspiel von Raffael wird noch abgefälscht und landet direkt bei Herrmann, der alleine auf da Tor zugehen kann, Keeper Da Costa ausspielt und einschiebt.

34.: Hrgota marschiert Richtung Züricher Kasten und schließt ansatzlos aus 22 Metern ab. Flach rechts am Pfosten rauscht der Schuss vorbei.

38.: Pfosten! Xhaka startet ein tolles Solo durchs Mittelfeld und nimmt Traore auf dem rechten Flügel mit. An der Box angelangt zieht dieser in die Mitte und trifft aus 15 Metern das linke Gestänge.

58., 2:0, Hrgota: Doppelter Doppelpass zwischen Hrgota und Raffael. Am Ende bekommt der Brasilianer den Ball knapp vor der Grundlinie in die Mitte, Hrgota ist mit dem langen Bein zur Stelle.

61.: Traore bedient Raffael im Strafraum, der nimmt die Kugel klasse an und feuert per Vollspann drauf. Riesen Reaktion von da Costa.

64., 3:1, Hrgota: Xhaka spielt den Schnittstellenpass, Hrgota ist frei durch und lupft die Kugel rotzfrech über da Costa.

78.: Jetzt Sommer kann auch einmal zeigen, was er drauf hat. Einen guten Schuss von Cedric Brunner lenkt er um den linken Pfosten.

Fazit: Absolut verdienter Sieg für die Fohlen, die Schweizer waren in allen Belangen unterlegen.

Star des Spiels: Branimir Hrgota. Alleine wegen seines lässigen Treffers zum 3:0. War im ersten Durchgang kaum zu sehen, im zweiten dafür wieder eiskalt vor dem Tor und traf doppelt. Beim 2:0 bewies er seinen Torriecher, sein zweiter Treffer war eine Augenweide. Ebenfalls stark: Traore.

Flop des Spiels: Nico Elvedi. Schwarzer Abend für den Linksverteidiger. Bekam Traore nicht eine Sekunde in den Griff, fast jeder Angriff über seine Seite wurde gefährlich.

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Der Schiedsrichter: Luca Banti (Italien). Begann etwas unsicher, als er das Handspiel von Koch in der 8. Minute übersah. Anschließend noch mit dem ein oder anderen Wackler, aber das Spiel stellte ihn ansonsten vor keine größeren Prüfungen.

Das fiel auf:

  • Gladbach mit gewohntem 4-4-2-System. Hermann und Traore tauschten in der Anfangsphase die Positionen und stifteten so Verwirrung. Vor allem über die Außen waren die Borussen dadurch gefährlich.
  • Der FCZ agierte zunächst mit einer Dreierkette, nach der Verletzung von Kecojevic und der Einwechslung von Brunner musste Meier auf eine Viererkette umstellen.
  • Die Schweizer waren erschreckend schwach im Spiel nach vorne. Das lag daran, weil Gladbach alle entscheidenden Zweikämpfe gewann. Hatten die Schweizer dann doch einmal die Möglichkeit, gefährlich zu werden, kam der letzte Pass nicht an.
  • Den Fohlen muss man vorwerfen, dass sie ihre deutliche Überlegenheit nicht in mehr Tore ummünzten.

Borussia Mönchengladbach - FC Zürich: Die Statistik zum Spiel