Die deutsche Nationalmannschaft kam im Länderspiel gegen England nicht über ein 0:0 hinaus. Ilkay Gündogan feierte sein Comeback, Marcel Halstenberg sein Debüt.
Ein weitestgehend ansehnlicher Klassiker im Wembley: Deutschland erspielte sich durch sein Ballbesitzspiel eine klare Dominanz. Die Latte und Three-Lions-Keeper Jordan Pickford verhinderten die Führung der Gäste. Die personalgeschwächten Engländer blieben derweil durch ihr hohes Tempo brandgefährlich.
Wie schon beim Confederations Cup setzte Joachim Löw auf ein 3-4-2-1-System. Im Spiel gegen den Ball formierte sich Deutschlands Hintermannschaft mit Joshua Kimmich und Debütant Marcel Halstenberg als Außenverteidiger zu einer Fünferkette. Im Aufbau agierte der Weltmeister enorm flexibel. Häufig rückte Julian Draxler als nomineller Rechtsaußen ins Zentrum, sodass im letzten Angriffsdrittel ein 3-3-4-System mit Kimmich und Halstenberg auf den Flügeln entstand.
Zum Ende der ersten 45 Minuten ließ Deutschland vor allem im Zentrum den nötigen Zugriff vermissen, England wurde torgefährlicher. Dieses Bild bestätigte sich nach dem Wiederanpfiff. Der DFB-Auswahl mangelte es fortan auch offensiv an Durchschlagskraft gegen die eng gestaffelten Abwehrreihen der Hausherren.
Mit der Hereinnahme von Sandro Wagner in der 74. Minute verlieh Löw dem deutschen Spiel eine Möglichkeit des hohen Vertikalspiels. Dennoch blieben die Papierflieger der Zuschauer die Highlights in Halbzeit zwei. Die ersten 45 Minuten machen dennoch Mut.
Die Daten zum Spiel
- Für Deutschland endet nach drei Siegen in Folge gegen England im Wembley Stadium eine Erfolgsserie. Dennoch bleibt das DFB-Team seit 20 Spielen ohne Niederlage.
- Die Three Lions bleiben im Wembley unter Gareth Southgate ungeschlagen (5 Siege, 2 Remis), dabei behielten sie fünf Mal die Weiße Weste.
- Nur in einem der letzten 15 Vergleiche mit England traf Deutschland nicht: am 17. Juni 2000 im belgischen Charleroi bei der 0:1-Niederlage in der EM-Gruppenphase.
- Es war gar das erste 0:0 zwischen den beiden Teams seit 1982.
Der Star des Spiels: Mats Hummels
Der Abräumer im Defensivverbund der deutschen Mannschaft. Glänzte durch gutes Timing und Kopfballstärke. Verbuchte die meisten klärenden Aktionen aller Akteure (10).
Der Flop des Spiels: Tammy Abraham
Der 20-Jährige hatte einen schweren Stand gegen Antonio Rüdiger und Mats Hummels. Brachte es lediglich auf 15 Ballaktionen und neun Pässe, von denen er weniger als die Hälfte an den Mann brachte.
Der Schiedsrichter: Pawel Raczkowski (Polen)
Solider Auftritt des 34-Jährigen. Der Videobeweis, der seine Premiere auf englischem Terrain feierte, wurde nicht benötigt.