Der deutsche Fußball-Profi Robin Gosens vom italienischen Erstligisten Atalanta Bergamo hat ein erschreckendes Bild der Lage in seiner Wahlheimat gezeichnet. "So drastisch es klingt: Aktuell leben wir in einer Geisterstadt. Die Menschen sind angehalten, drinnen zu bleiben. Es ist sehr, sehr krass", sagte der Abwehrspieler des Champions-League-Viertelfinalisten im Aktuellen Sportstudio des ZDF.
"Wir dürfen das Haus nur verlassen, wenn wir Einkäufe erledigen müssen. Das darf dann leider auch nur noch mit Schutzmasken und Handschuhen passieren", sagte Gosens. Ihm selbst gehe es "den Umständen entsprechend gut". Bergamo liegt inmitten der Krisenregion Lombardei, die besonders von der Corona-Pandemie betroffen ist.
Gosens beschrieb zudem, wie schnell die Krise ihn und das Land getroffen habe. "Vor zehn Tagen war das noch gar nicht da. Da ist man ganz normal essen gegangen. Theoretisch hätte man sich da schon anstecken können", sagte der 25-Jährige in der Live-Schalte.
Gosens hatte mit Atalanta am Dienstag das Viertelfinale der Champions League erreicht, für den Klub war dies der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Wie es weiter geht, ist völlig offen. Die Serie A ist derzeit bis zum 2. April ausgesetzt, auch die Königsklasse ist gestoppt.
"Wenn wir am 3. April wieder anfangen sollten, haben wir fünf Nachholspiele plus die Champions League", sagte Gosens über die anstehenden Fußball-Probleme. Diese stünden aber hinter weit den gesellschaftlichen zurück: "Es geht viel mehr um die Gesundheit der Menschen. Aber klar stellt man sich die Frage, wie es weitergeht."